- Insassen des Bezirksgefängnisses in Sissach haben im August einen Aufstand angezettelt – sie weigerten sich, in ihre Zellen zurückzukehren; das berichtet der «Beobachter».
- Die Polizei brachte sie gewaltsam in ihre Zellen zurück, woraufhin einige Insassen in ihren Zellen WC-Papier anzündeten.
- Ein Anwalt kritisiert die Haftbedingungen scharf; die Insassen hätten zu wenig Platz, um einer Arbeit nachzugehen.
Der Streit brach beim Kiosk aus: Mehrere Gefängnisinsassen konnten sich die Zigaretten, Snacks und Getränke nicht mehr leisten, weil sie im Gefängnis keine Arbeit haben. Die Sicherheitsdirektion Baselland bestätigt gegenüber Keystone/sda einen Bericht im «Beobachter».
Aus Frust weigerten sich sieben Männer, in ihre Zellen zurückzukehren. Die Polizei sei daraufhin mit einem Hund ausgerückt: «Sie prügelten meine Mitinsassen in ihre Zellen zurück», sagt ein Gefangener gegenüber dem «Beobachter».
Feuerwehr ebenfalls vor Ort
In ihren Zellen zündeten drei Insassen dann WC-Papier an und randalierten. Die Feuerwehr musste ausrücken und das Gefängnis eine Stunde entlüften. Die Baselbieter Polizei Sicherheitsdirektion bestätigt einen dreistündigen Einsatz im Gefängnis Sissach im August. Es habe aber keine Gewalt und keine Verletzten gegeben.
Anwalt Andreas Noll kritisiert die Haftbedingungen im Baselbiet scharf, sie seien gesetzeswidrig, sagt er gegenüber dem «Beobachter». Eigentlich hätten die Gefängnisinsassen ein Recht darauf, auch im Gefängnis arbeiten zu können.
Nicht der erste Aufstand im Baselbiet
Bereits vor zwei Jahren kam es in einem Baselbieter Gefängnis zu einem Aufstand. In Liestal weigerten sich Häftlinge, in ihre Zellen zurückzukehren und auch dort musste die Polizei einschreiten.