Die Schweizer Tourismusbranche ächzt. Im Juni verzeichneten die Hotels 2,5 Prozent weniger Logiernächte als im Juni 2013. Insbesondere Touristen aus den Golfstaaten, Indien und Japan blieben der Schweiz fern. Auch Russen fanden weniger den Weg in die Schweizer Hotels. Insgesamt zählte die Branche 3,2 Millionen Logiernächte.
Bei den Schweizer Gästen betrug der Rückgang 0,9 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik mitteilte. Deutlich höher ist der Rückgang ausländischer Besucher. Dort waren es 3,6 Prozent weniger als im Juni vor einem Jahr.
Weniger Touristen aus den Golfstaaten
Der grösste absolute Rückgang geht auf das Konto von Gästen aus den Golfstaaten mit einem Rückgang von 24'000 Logiernächten oder minus 24,6 Prozent. Aus Indien kamen 14'000 Touristen weniger in hiesige Hotelbetten, was einem Rückgang um 13,4 Prozent entspricht. Auch Japaner haben weniger Nächte in Schweizer Hotels verbracht. Minus 17 Prozent und damit 13'000 Logiernächte weniger verzeichneten die Japaner.
Auch die Sanktionen gegen Russland scheinen eine Auswirkung auf das Reiseverhalten russischer Touristen zu haben. Die Hotels zählten im Juni 6,3 Prozent weniger Übernachtungen von Gästen aus dem ehemaligen Sowjetstaat.
Deutsche bleiben fern
Im ersten Halbjahr blieb die Nachfrage mit 7,6 Millionen Logiernächten stabil. Die Übernachtungen von Schweizern nahmen mit 0,1 Prozent leicht zu, jene der Ausländer mit einem Rückgang von 0,2 Prozent leicht ab.
Bei den Ausländern fiel der Rückgang von deutschen Touristen ins Gewicht: Die Anzahl der Besucher aus dem Nachbarland nahm um fast 100‘000 Logiernächte ab. Das entspricht einem Rückgang von 4,2 Prozent. Es folgen Russland und die Niederlande mit einer Abnahme von je 23'000 Logiernächten. Prozentmässig am meisten zurückgegangen sind die Besuche von Japanern, die 12,7 Prozent oder 22'000 weniger Logiernächte zählen als im Vorjahr.
Viele Besucher aus China
Kompensiert wurde dieser Rückgang zumindest teilweise durch Besucher aus China und Korea. Touristen aus China kamen auf 61'000 Logiernächte (+17,6 Prozent). Das Land weist damit das stärkste absolute Wachstum aller Herkunftsländer auf. Es folgen südkoreanische Besucher mit einem Plus von 33'000 Logiernächten (+40,9 Prozent). Aus den Golfstaaten reisten 4,1 Prozent mehr Besucher an, was 9400 Logiernächten entspricht.