Seit zwei Wochen steht er vor dem Computer- und Technikmusem Enter beim Bahnhof Solothurn: ein Wolkenprojektor aus den 50er-Jahren, der «Spitlight P.300.S». Der 14 Tonnen schwere rote Lastwagen mit einem silbernen Aufbau, der an eine Rakete erinnert, ist in Solothurn gelandet, weil er sonst verschrottet worden wäre. Gespeist wird er durch einen Generator im Anhänger. Der Projektor kann ein über 800x800 Meter grosses Bild an Wolken oder Berge projizieren. Entwickelt wurde die Maschine in der Schweiz.
Den raketenartigen Projektor zieren heute noch die fünf Olympischen Ringe. Bei den Winterspielen 1964 war die Maschine im Einsatz. Sie sei ein kleines technisches Wunder, so Museumsgründer Felix Kunz. Er will den Spitlight im Originalzustand behalten und wieder in Betrieb nehmen.
Für die Projektion wurde eine Lichtbogenlampe eingesetzt. Damit konnten Bilder in einer Entfernung von sechs Kilometern projiziert werden. Im Innern des Projektors erreichten die Temperaturen bis zu 6000 Grad. Die Anlage musste darum dauernd gekühlt werden. Die ursprüngliche Lichtquelle ist allerdings defekt.
Der Projektor kann auf dem Lastwagen um 360 Grad gedreht werden. Bedient wird er aus einem Stand unter einer Glaskuppel. In diesem Cockpit wurde die Anlage mittels Steuerräder bedient. Beim Betrieb sei es darin sehr heiss und stickig gewesen, so Kunz.
Ein Bild des Spitlight konnte jeweils nur für rund 30 Sekunden projiziert werden. Andernfalls wäre die Schablone geschmolzen, erklärt Museumsleiterin Violetta Vitacca. Am heissen Lichtstrahl habe man Zigaretten anzünden können.
Der Wolkenprojektor soll nun repariert werden und im Museum Enter einen Platz finden. Dies aber erst, wenn in ein paar Jahren der Neubau des Museums steht. Bis dahin ist der Spitlight vor dem Gebäude zu bestaunen.