Die grossen Champions im Snookersport stammen fast alle aus Grossbritannien. Vereinzelt konnten Australier oder Kanadier diese Phalanx durchbrechen, und stark im Aufschwung sind auch die Chinesen. In diesen Ländern ist Snooker eine bekannte Sportart. Nicht so in der Schweiz. Dennoch schaffte Alexander Ursenbacher, der in Rheinfelden aufgewachsen ist, den Sprung in die Halbfinals eines grossen Turnier.
Einzelkämpfer
Alexander Ursenbacher ist der einzige Schweizer Spieler auf der Profi-Tour. Dies mache ihm jedoch nichts aus: «Ich bin ein offener Mensch und finde so schnell den Kontakt zu den anderen Sportlern.» Zudem ist er gerne als Einzelsportler unterwegs: «Du kannst es so machen, wie du möchtest und kannst dir dann nach einem Erfolg auch selber auf die Schultern klopfen.» Diese Unabhängigkeit ist Alexander Ursenbacher sehr wichtig, weshalb der 21-Jährige auch auf einen Trainer verzichtet.
Dennoch sei es auch nicht immer einfach. Häufig muss er stundenlang alleine am Snooker-Tisch üben. Nach so vielen Stunden sei es manchmal schwierig, den Fokus nicht zu verlieren. Deshalb macht er dann zur Auflockerung auch mal ein Spiel mit jemandem. Weil er aber so viel besser ist als alle anderen in der Schweiz, muss er seinen Gegnern in diesen Trainingsspielen jeweils einen Vorsprung geben. «So gerate ich unter Druck; in bin gezwungen gut zu spielen.»
Grosse Träume
So mühsam das Training manchmal auch sein kann, so viel Freude hat Alexander Ursenbacher an den Turnieren. «Es fühlt sich an, als ginge man arbeiten und hat dabei dennoch sehr viel Spass», sagt Alexander Ursenbacher. Besonders gross ist die Freude jeweils nach einem Sieg. Der Halbfinaleinzug habe deshalb sehr viel verändert. Bisher sei er an Turnieren angetreten, um möglichst nicht zu verlieren, jetzt wisse er, er könne sie auch gewinnen.
Und so soll dieser Halbfinal bei den English Open auch nur eine Zwischenstation gewesen sein. In den nächsten zwei Saisons geht es nun darum, dass sich Alexander Ursenbacher in den Top 64 der Welt etablieren kann, um auf der Profi Tour zu bleiben. Im Moment liegt er auf Rang 75. Längerfristig möchte er sich aber nicht mit Rangkämpfen auseinandersetzen müssen. «Mein Traum ist Weltmeister zu werden und Turniere zu gewinnen», erzählt Alexander Ursenbacher.