Die Übernahme: Breitling ist eine der wenigen Schweizer Uhrenfirmen, die unabhängig geblieben sind. Nun übernimmt CVC 80 Prozent. Die bisherige Besitzerfamilie um Théodore Schneider bleibt mit 20 Prozent beteiligt, wie CVC am Freitag mitteilte.
Schneider gibt sich in der Mitteilung überzeugt, «dass CVC der richtige Partner ist, um Breitling auf eine neue Entwicklungsstufe zu heben». CVC wiederum sieht ein «enormes Wachstumspotential», vor allem in China, wo Breitling bislang nicht stark vertreten ist. Zu finanziellen Details der Übernahme haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.
Geschichte von Breitling: Die Uhrenmarke wurde 1884 von Léon Breitling in Saint-Imier im Berner Jura gegründet. Später folgte ein Umzug nach La Chaux-de-Fonds (NE), bevor der Sitz nach Grenchen (SO) verlegt wurde. An den beiden Orten beschäftigt Breitling je rund 200 Mitarbeiter.
1979 kaufte der Pilot Ernest Schneider die Marke. Breitling ist historisch stark mit der Luftfahrt verbunden und bekannt für seine Piloten-Uhren. Vor Kurzem kam erstmals eine Breitling-Uhr auf den Markt, die weniger als 2000 Franken kostet.
Der britische Investor: CVC hält weltweit Beteiligungen in der Höhe von 41 Milliarden Franken. Auch in der Schweiz war CVC schon aktiv. 2010 hatte der Investor den Telekomanbieter Sunrise übernommen. 2015 ging dieser dann an die Börse.
Das Ziel ist, die Unabhängigkeit von Breitling zu wahren, und die Zukunft als eigenständige Marke zu sichern.
CVC ist zudem an der deutschen Parfümkette Douglas beteiligt. Ausserdem war der Finanzinvestor jahrelang Hauptgesellschafter der Formel 1. Dass jetzt auch Breitling zum Portfolio gehört, mache ihn «sehr, sehr happy und stolz», sagt Senior Managing Director Daniel Pindur zu SRF.
Die Zukunft: Gemäss Daniel Pindur hat CVC mit Breitling dasselbe vor wie mit Sunrise: Man wolle «die sehr gute Firma noch besser machen» und nach einigen Jahren an die Börse bringen.
Pindur rechnet mit einer Investitionszeit von vier bis sechs Jahren. «Das Ziel ist, die Unabhängigkeit von Breitling zu wahren und die Zukunft als eigenständige Marke zu sichern».