Lastwagen mit Allrad-Antrieb dürfen auf Bündner Alpenpässen auch bei schneebedeckter Strasse fahren. Diese Bewilligung sei von Vorteil für das einheimische Transportgewerbe und seit 35 Jahren gängige Praxis – etwa am Julierpass, am San Bernardino oder am Flüelapass, so Roman Rüegg, Mediensprecher der Kantonspolizei Graubünden.
Wir haben gute Erfahrungen gemacht mit 4x4-Bewilligungen für den Schwerverkehr.
Am Simplonpass zwischen Brig und Gondo wäre eine solche Bewilligung theoretisch möglich. Das hat ein Test gezeigt, den der Visper Transportunternehmer Reinhard Domig vor zwei Jahren unter Aufsicht der Walliser Kantonspolizei und der Fachleute vom Strassenunterhalt gemacht hat. Er und andere Walliser Transportfirmen warten seither vergeblich auf eine entsprechende Bewilligung.
Ich verstehe nicht, warum am Simplon nicht gehen soll, was am Julierpass funktioniert.
Für die Simplonpassstrasse ist das Bundesamt für Strassen (Astra) zuständig. Dort heisst es: Der Sicherheitsbeauftrage habe damals gemeinsam mit der Kantonspolizei entschieden, keine 4x4-Ausnahmen zu bewilligen. Die Behörde stütze diesen Entscheid.
Der Vergleich mit den Bündner Alpenpässen sei nicht statthaft. Das Verkehrsaufkommen am Simplonpass sei viel höher, bei den Bündner Pässen handle es sich nicht um internationale Transitachsen.
Am Simplon ist das Risiko viel höher als der Nutzen.
Das Bundesamt stützt sich auf die Einschätzung der Walliser Polizei: Diese befürchtet, dass unerfahrene Lastwagenchauffeure ohne Winterausrüstung den einheimischen Sattelschleppern folgen könnten und weist darauf hin, dass sich eine Sonderregelung für 4x4–Zugfahrzeuge kaum kontrollieren lasse.