Im Wohn- und Pflegeheim Frienisberg arbeiten 45 Personen ehrenamtlich. Freiwilligen-Koordinator Sascha Spätig ist auf der Suche nach zusätzlichen Personen. «Auf ein Inserat hat sich aber niemand gemeldet», sagt Spätig. «Die Arbeit bei uns ist zeitweise belastend. Krankheit und Tod gehören zum Alltag.»
Der Tod gehört zu unserer Arbeit.
Vor kurzem hat er sich deshalb mit anderen Vereinen auf ein Speed-Dating eingelassen. Er konnte sich und seine Institution an einem Anlass potentiellen Freiwilligen vorstellen – mit Erfolg. Vier Personen hat er so gefunden.
Neuer Lifestyle
In ländlichen Regionen war die Suche nach Freiwilligen bis vor kurzem selten ein Problem. Das habe sich aber geändert, sagt Dorothea Loosli von der Freiwilligen-Organisation Benevol. Denn die wichtige Gruppe der freiwilligen Helfer – die Senioren – seien heute auch auf dem Land aktiver und unabhängiger: «Sie wollen flexibler und kurzfristiger helfen», sagt Dorothea Loosli. Darauf müssten sich die Institutionen einstellen.
Die Leute wollen helfen. Die Frage ist nur, wie und wie lange.
Die Freiwilligenorganisation Benevol Biel und Umgebung koordiniert seit diesem Jahr die Freiwilligenarbeit unter den Vereinen und Institutionen aktiv. Unter anderem eingeführt wurde das Speed-Dating. Aber auch mit anderen Anlässen, wie zum Beispiel einem Freiwilligen-Marktplatz, sollen neue Leute gewonnen werden. Dorothea Loosli rät den Vereinen auch, bei der Ausbildung zusammenzuarbeiten.
«Nach wie vor sind die Leute bereit, sich zu engagieren», sagt Dorothea Loosli. Doch dieses Engagement gilt es zu bündeln – auf dem Land noch stärker als in städtischen Gebieten.