Nach dem Hagelsturm am 8. Juli passierte in den Reben von Winzer Fredi Marolf zuerst einmal gar nichts. «Die Rebstöcke standen unter Schock», sagt der Weinbauer, der den Betrieb in Erlach vor 20 Jahren von seinen Eltern übernommen hat. Die zum Teil kirschgrossen Hagelkörner schlugen Triebe und Trauben weg und beschädigten auch das Holz der Pflanzen.
Auch heute, knapp drei Wochen nach dem fatalen Unwetter, präsentiert sich ein trauriges Bild: Die Trauben haben kaum Beeren, das Laub ist welk. Gerade diese Woche kamen auf dem Rebberg von Fredi Marolf die Vertreter der Hagel-schutzversicherung vorbei. Sie schätzten den Schaden auf seinem 6-Hektar-grossen Betrieb auf 80 bis 90 Prozent.
Für Winzer Fredi Marolf ist es ein Glück, dass er seine Trauben versichert hat. Damit kann er seine beiden festangestellten Mitarbeiter bezahlen. Denn es sei nicht etwa so, dass es jetzt weniger zu tun gebe.
«Verletzte Stöcke und Beeren bieten eine gute Angriffsfläche für Krankheiten», so Marolf. Da müsse man vorbeugen. «Während dem Lesen müssen wir dann die braunen Beeren, die nicht abgefallen sind, aussortieren.» Das ist ein erheblicher Mehraufwand.
Im gleichen Boot sitzt Peter Stettler, der den Gemeindekeller im Städtchen betreibt. Im Gegensatz zu Fredi Marolf schützt er seine Rebstöcke zusätzlich mit Hagelschutznetzen. Rund die Hälfte seiner Reben ist kaputt.
Er setze nun vor allem auf Events. «Viele unserer Gäste kommen seit Jahren. Sie haben Verständnis für unsere Situation», so Stettler. «Schliesslich bleibt uns nichts anderes übrig, als nach vorne zu schauen.»