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Schwimmkurse für Asylsuchende Solothurn setzt auf Unterricht, Aargau auf Verbote

  • Im Sommer ertrinken immer wieder Menschen beim Baden in Flüssen und Seen.
  • Besonders betroffen: Flüchtlinge, die oft nur schlecht oder gar nicht schwimmen können.
  • Im Kanton Solothurn können Migranten nun einen einwöchigen Schwimmkurs an der Volkshochschule Solothurn besuchen.
  • Anders im Aargau: Hier setzt man auf Merkblätter und an besonders gefährlichen Stellen auch auf Schwimmverbote.

Rund 100 Personen besuchen in diesen Sommerferien an der Volkshochschule Solothurn Schwimmkurse – vor allem Asylsuchende. Die Kurse dauern fünf halbe Tage. Männer und Frauen werden getrennt unterrichtet. Zudem werden sie in Anfänger und Fortgeschrittene unterteilt. Die Kurse finden in den Badis Olten und Solothurn statt.

Weniger Unfälle dank Kursen?

Den Auftrag, diese Schwimmkurse durchzuführen, erhielt die Volkshochschule vom Amt für soziale Sicherheit des Kantons Solothurn. Ziel ist es, dass Migrantinnen und Migranten sich den Gefahren des Wassers bewusst werden und es weniger Unfälle gibt.

Die Kosten für die Schwimmkurse – 5000 Franken – übernimmt der Kanton. Barbara Käch, Geschäftsleiterin der Volkshochschule Solothurn, erhofft sich, dass die Flüchtlinge in den Kursen nicht nur schwimmen lernen, sondern sich dadurch auch besser integrieren.

Verbot statt Kurs

Der Kanton Aargau geht einen anderen Weg. Man setze auf präventive Information, heisst es beim Departement für Gesundheit und Soziales auf Anfrage. Der Aargau hat verschiedene Merkblätter, die spezifisch die Asylsuchenden vor den Gefahren des Schwimmens warnen.

Ausserdem müssen Asylsuchende ein Dokument unterschreiben, dass sie bei besonders gefährlichen Stellen nicht schwimmen gehen. Das gilt für Asylsuchende, deren Unterkunft in der Nähe von gefährlichen Flussabschnitten liegt, etwa an der Aare in Untersiggenthal.

Gefahr Gewässer

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  • Jährlich ertrinken laut der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft etwa 50 Personen. Die Mehrheit davon sind junge Männer.
  • Vor 50 Jahren starben noch 100 bis 200 Menschen pro Jahr in Schweizer Gewässern.
  • Die meisten Badeunfälle geschehen in Flüssen und Seen. Tödliche Unfälle in Schwimmbädern sind eher selten.

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