Ex-Schwinger Geni Hasler verfolgte am vergangenen Sonntag auf der Rigi, wie sich Bruno Nötzli und Joel Wicki verletzten: «So etwas habe ich noch nie erlebt.» Geni Hasler räumt ein, dass aktuell ungewöhnlich viele Innerschweizer Schwinger verletzt seien.
Gesellschaftswandel auch im Schwingsport
Geni Hasler wuchs auf einem Bauernhof auf «Die Kraft kam schon als Bub mit der körperlichen Arbeit», erklärt der Ausserschwyzer. «So konnten sich die Sehnen und Bänder gemeinsam mit der Muskulatur entwickeln.» Heute sei das anders. Beim Muskelaufbau durch häufiges Krafttraining mit geführten Maschinen könnten Sehnen und Bänder nicht mehr mithalten. «Kniebeugen, Übungen mit Freihanteln oder allgemein mehr Trainings in und mit der Natur würden helfen.»
Technik statischer
Auch die heutige Schwingtechnik sieht Geni Hasler kritisch. «Die Technik wurde in den letzten Jahren nicht besser.» Es werde heute statischer geschwungen, «bockiger». Die Gegner hielten sich fest im Griff, der Gegendruck erzeuge enorme Kräfte. «Gut möglich, dass da eine Sehne oder Band nicht mehr standhält.»
Die Schwinger selber müssen wissen, wann sie abbrechen sollten.
Die Arbeit der Kampfrichter hingegen nimmt Geni Hasler in Schutz. «Die Schwinger selber müssen wissen, wann sie abbrechen sollten.» Sie seien in der Verantwortung, ausserhalb des Rings abzubrechen und nicht erst auf den Ruf des Kampfrichters zu warten.
Die Anzahl der Schwingfeste sei kein Thema. Es seien heute sogar weniger Veranstaltungen als früher. «Aber die Erholungszeit dazwischen ist heutzutage eventuell kürzer.»