Der schwimmende Kran am Mythenquai soll am kommenden Mittwoch die ersten Probebohrungen vornehmen. Sondierbohrungen für die Mästen, die dereinst die Gondeln über den Zürichsee schweben lassen sollen.
Die Bohrungen seien wichtig, damit der Zeitplan eingehalten werden könne, sagt Rolf Rufer. Er leitet bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) das Seilbahnprojekt: «Damit wir abschätzen können, wie viel die Seilbahn kosten wird und Termine festsetzen können, müssen wir anfangen zu bohren.»
Die ZKB ist bei der Planung also bereits weit fortgeschritten. Und daran stossen sich die Gegner der Seilbahn. Der Quartierverein Riesbach hat diesen Sommer 2000 Unterschriften gegen die Pläne der ZKB gesammelt.
Vereinspräsident Urs Frey hält nichts davon, dass die Bank nun unbeirrt weiterarbeitet: «Ich bedauere, dass die ZKB nicht einlenkt. Es ist für sie ja auch nicht sinnvoll, wenn sie etwas hinstellen, dass die Leute gar nicht wollen.»
Der Stadtrat sieht Gondeln als Attraktion
Die beiden Stationen bei der Badi Mythenquai und bei der Blatterwiese würden zu viel Platz in Beschlag nehmen, lautet ein Kritikpunkt des Quartiervereins. Der andere: Die Seilbahn würde noch mehr Leute an den See locken, obwohl das Seebecken heute schon überfüllt sei. Gemeinsam mit anderen Gegnern prüft Urs Frey zurzeit, wie man Einsprache erheben kann gegen die Gondeln.
Projektleiter Rolf Rufer geht derweil nicht davon aus, dass die Seilbahn zu noch mehr Andrang am See führen würde: «Wir gehen davon aus, dass maximal viertausend Leute kommen würden. Das sind nicht viel mehr, als heute schon da sind.»
Und auch die Stadtregierung stellt sich hinter das Projekt. In einer Antwort auf eine Anfrage aus dem Parlament schreibt der Stadtrat, die Seilbahn sei für viele Zürcherinnen und Zürcher eine Attraktion.