Vanessa Grand hat einen wachen Geist, aber einen sehr zerbrechlichen Körper. Wegen der Glasknochenkrankheit sitzt sie seit Kindertagen im Rollstuhl. Das Wort Krankheit allerdings mag sie nicht so gern. «Das tönt so ansteckend, was ja nicht stimmt.» Deshalb sagt die 39-jährige Oberwalliserin lieber Behinderung dazu.
Ihre Behinderung ist mit ein Grund, weshalb sie überhaupt Sängerin wurde. Weil sie als Kind nicht mit anderen draussen spielen konnte, überbrückte sie die Zeit mit Keyboard spielen und entdeckte so schon früh die Liebe zur Musik.
«Normales» Leben nicht selbstverständlich
Vanessa Grand und ihre Eltern haben darum gekämpft, dass sie eine normale Ausbildung absolvieren konnte. Sie besuchte die Primarschule in ihrem Heimatort Leuk, dann das Kollegium in Brig und studierte später an der Uni Freiburg Kommunikationswissenschaften.
Geht nicht, gibt's nicht. Ich gebe nie auf, bevor ich es nicht versucht habe.
Die Akzeptanz habe mit den Jahren zugenommen, sagt sie. Barrieren gibt es allerdings bis heute, auch in der Musik. «Manche Veranstalter fürchten sich zum Beispiel davor, dass mich das Publikum nicht akzeptiert», sagt Vanessa Grand. Es sei ihr allerdings gelungen, viele Vorurteile abzubauen.
Am kommenden Wochenende feiert die Sängerin, die auch als Journalistin und Radiomoderatorin arbeitet, ihr Bühnenjubiläum. An den Konzerten in Susten treten Grössen aus der Schlagerwelt wie Stefan Mross und Géraldine Olivier auf.