Er hat bereits 5000 Passagiere sicher ans Ziel gebracht: Der kleine selbstfahrende Bus, der seit zwei Monaten durch Neuhausen am Rheinfall kurvt. Statt eines Chauffeurs sitzt nur eine Begleitperson im Fahrzeug. Sie greift ein, wenn es ein grösseres Hindernis zu umfahren gilt. Eine gefährliche Situation, geschweige denn ein Zusammenstoss habe sich bis jetzt aber nie ergeben, und auch technisch funktioniere das Gefährt einwandfrei, sagt Projektleiter Thomas Vonarburg.
Starkregen mag der Kleinbus nicht
Nur mit schweren Gewitterregen scheint das kleine Gefährt Mühe zu haben: Seine Sensoren registrieren Wasserwände als Hindernis. Einmal musste der Bus während eines Gewitters deshalb seinen Betrieb einstellen, an allen anderen Tagen war er aber problemlos unterwegs.
Mit dem zweiten Bus messen wir die Strecke zum Rheinfall aus.
Der Bus hat nun seinen Radius im Zentrum von Neuhausen erweitert und fährt eine dritte Haltestelle an. Im Sommer soll die Strecke bis hinunter ans Rheinfallbecken führen. «Wir werden ein zweites Fahrzeug erhalten, mit welchem wir die neue Strecke ausmessen und den Betrieb vorerst simulieren», sagt Christoph Wahrenberger von den Schaffhauser Verkehrsbetrieben. «Und auf Anfang August wollen wir dann permanent runterfahren.»
Das gemächliche Tempo ist ansteckend
Die Strecke zum Rheinfall ist allerdings steil. Im Winter dürfte sie der Kleinbus kaum schaffen, weshalb der Betrieb dann ruht. Im Zentrum von Neuhausen ist aber Ganzjahresbetrieb geplant. Und das gemächliche Tempo des autonomen Gefährts steckt offenbar andere Verkehrsteilnehmer an: Im Städtchen am Rheinfall werde allgemein langsamer und vorsichtiger gefahren als früher.