Wo hat es eine Rampe, welches Lokal hat einen Lift und ist im Behinderten-WC genügend Platz für meinen grossen Elektro-Rollstuhl? Solche Fragen beschäftigen Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer oft. Vor allem wenn sie einen Ort besuchen, den sie noch nicht kennen, müssen sie zuweilen lange suchen, bis sie das adäquate WC oder den rollstuhltauglichen Eingang finden.
Julian Heeb hat sich damit nicht abgefunden. 2017 hat er eine App initiiert, die Gehbehinderten hilft, die Orte ausfindig zu machen, die sie problemlos nutzen können. Die Ginto-App hat bereits die Städte St. Gallen, Zürich, Winterthur und Bern durchleuchtet und neu kommt nun Basel dazu.
Um Basel zu erfassen, sind am Samstag Freiwillige in der Stadt unterwegs gewesen und habe viele Restaurants, Läden und andere Lokalitäten auskundschaftet. Unter ihnen war auch Hitzi. Er hatte vor einigen Jahren einen Unfall und sitzt seither im Rollstuhl. «Man muss die Leute auf unsere Probleme sensibilisieren», sagt er. So sei er beispielsweise bei einer Party im Hafenareal nicht zur Bar gekommen, weil es einen Tritt hatte. «Der Typ hinter der Bar sah das und bemerkte erst dann, dass ein Behindertenaufgang fehlt.» Die Bar habe dann mit einigen Brettern einen Behindertenaufgang gemacht und nun komme auch er als Rollstuhlfahrer problemlos zu seinem Getränk.
Kommunikation und die App - das seien die Ingredienzien, die Behinderten das Leben vereinfachen könnten, sagt Hitzi In die App ladet er währenddessen Bilder vom Eingang eines Ladens und dem Lift rauf. «Nun wissen Rollstuhlfahrende, dass sie hier problemlos rein können.» Ob sie aufs WC könnten, ist hingegen noch nicht klar. Hitzi erzählt von Behinderten-WC mit Türen, die so schwer seien, dass sie viele Rollstuhlfahrende nicht öffnen können oder von angeblich rollstuhltauglichen Gebäuden, die zwar keine Treppen, aber eben doch eine oder zwei Stufen haben. In der App sollen genau solche Sachen ersichtlich sein.