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Sexismus in der Fankurve Nun ermitteln Polizei und Fussball-Liga gegen den FC Schaffhausen

Am Sonntag spielte der FC Winterthur gegen den FC Schaffhausen auf der Schützenwiese in Winterthur und siegte mit 3:2. Zu reden gibt allerdings nicht der Fussball, sondern das Verhalten einiger Schaffhauser Fans.

In der Schaffhauser Fankurve war ein Transparent mit der Aufschrift «Winti Fraue figgä und verhaue» hochgehoben worden. Offenbar eine derbe Revanche für eine Aktion der Winterthurer Fans am Spiel in Schaffhausen, die ebenfalls auf das Frauenteam zielte («D Winti Fraue händ mehr Fans als ihr!»).

Akanji fordert eine Entschuldigung

Dass Fans im Stadion offen zur Gewalt an Frauen aufrufen, hat ein Nachspiel. Sarah Akanji, SP-Kantonsrätin und Fussballerin beim FC Winterthur, sagt zum «Regionaljournal Zürich Schaffhausen»: «Ich bin schockiert und kann fast nicht glauben, dass diese Fans das gemacht haben. Ein solcher Aufruf zur Vergewaltigung hat keinen Platz im Stadion».

Akanji fordert, dass sich die Fankurve entschuldigt. Die kurze Stellungnahme auf der Facebook-Seite der «Bierkurve Schaffhausen» reiche nicht aus, findet Akanji. Und auch der Club müsse reagieren. Akanjis Kritik stösst in den Sozialen Medien auf viel Zustimmung. Auf Twitter haben sich auch die beiden Winterthurer Regierungsrätinnen zu Wort gemeldet:

Jacqueline Fehr (SP) schreibt, eine Entschuldigung reiche noch nicht, es brauche Massnahmen gegen Sexismus im Stadion. Und Natalie Rickli (SVP) fordert, dass das hetzerische Transparent strafrechtlich verfolgt wird. Tatsächlich hat die Stadtpolizei Winterthur bereits eine Ermittlung eingeleitet, wie sie heute mitteilt.

Auch die Liga hat ein Verfahren eröffnet

Der FC Schaffhausen verurteile die Aktion aufs Schärfste, sagt der Mediensprecher des Clubs, Christian Stamm zum «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». «Wir distanzieren uns in aller Form von Sexismus im Stadion, das darf nicht mehr vorkommen», sagt Stamm. Der Club stehe im Kontakt mit der Fankurve, die schon habe verlauten lassen, dass nicht alle, sondern nur einige in ihren Reihen das Transparent hochgehalten hätten.

Auch bei der Fussball-Liga ist das Transparent nun Thema. Sie hat ein Verfahren gegen den FC Schaffhausen eröffnet. «Sexismus, Rassismus und jede Form von Diskriminierung haben im Schweizer Fussball nichts zu suchen. Wir haben den Fall umgehend an die Disziplinarbehörden weitergeleitet und fordern, dass diese Aktion rigoros sanktioniert wird», schreibt Claudius Schäfer, der CEO der Swiss Football League, in einer Mitteilung.

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