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Silvesterchläuse «Es geht unter die Haut»

Von früh morgens bis in die Nacht ziehen die Silvesterchläuse von Hof zu Hof. In flottem Tempo eilen sie hintereinander über Strassen, Wege und Wiesen. Der «Vorrolli» kündigt die Gruppe an, die Bewohner versammeln sich. Wenn auch der «Norolli» angekommen ist, schellen und rollen die Männer und machen einen «heiden» Lärm.

Es ist eindrücklich und geht unter die Haut.
Autor: Besucherin aus dem Emmental

Erstmals 1663 erwähnt

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Gemäss neuen Erkenntnissen hat das Silvesterchlausen keinen heidnischen Hintergrund, sondern ist auf einen entarteten spätmittelalterlichen Nikolaus-Brauch zurückzuführen.

Dann stimmen sie ein «Zäuerli» an, einen wortlosen Appenzeller Jodel. Eine andächtige, fast mystische Stimmung verbreitet sich. Das Ritual wiederholt sich üblicherweise drei Mal. Anschliessend wünschen die Chläuse den Hausbewohnern ein gutes neues Jahr. Es wird geplaudert und gelacht und die Gastgeber flössen den Chläusen mit Hilfe eines Schlauches durch die Larven Getränke ein - meist Wein oder Glühwein.

Zum Znüni, Zmittag oder Zvieri werden die Schuppel in die gute Stube gebeten, wo sie für einige Zeit ihre Hauben und Larven ablegen und durchatmen können. Bevor es dunkel wird, kommen die Silvesterchläuse dann in die Dörfer, wo das Fest in den Restaurants bis lange nach Mitternacht weitergeht.

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