In den Sozialen Medien und Kommentarspalten von Online-Plattformen ist eine Diskussion über Sinn und Unsinn einer Durchführung der Landsgmeinde am 6. September 2020 entbrannt.
Kritisiert werden, nebst dem grundsätzlichen Entscheid für oder gegen die Landsgemeinde, die Massnahmen.
Gesundheit gegen Wahlrecht
Alle Teilnehmer der Landsgemeinde müssen an einem der vier Eingänge Fieber messen und dürfen bei erhöhter Temperatur nicht in den Ring. SP-Präsident Jacques Marti beurteilt dies kritisch: «Fieber bedeutet nicht zwingend Corona. Wenn jemand seine Anliegen an der Landsgemeinde nicht äussern darf, ist dies ein massiver Einschnitt in die politischen Rechte.»
Fieber bedeutet nicht zwingend Corona.
Er sei zwar für eine Durchführung der Landsgemeinde, hätte aber grösstenteils auf Einschränkungen verzichtet.
Übliche Problematik der Landsgemeinde
Ein weiterer kritischer Punkt an einer Landsgemeinde in Coronazeiten dürfte sein, dass Risikogruppen wie ältere Menschen, der Landsgemeinde fernbleiben könnten. Dies wiederum könnte den Ausgang der Abstimmungen beeinflussen. Der Glarner SVP-Präsident Kaspar Krieg findet eine Durchführung deshalb grenzwertig, versteht aber den Regierungsentscheid. «Das Leben muss weitergehen, auch sonst müssten gewisse Personen zum Beispiel arbeiten und könnten nicht teilnehmen.»
Auch sonst müssten gewisse Personen zum Beispiel arbeiten und könnten nicht teilnehmen.
Lob erhält die Regierung von FPD-Präsidentin Susanne Elmer Feuz: «Mit den vorgestellten Massnahmen können wir eine würdige Landsgemeinde durchführen.» Auch der Präsident der BDP und die Präsidentin der Grünen halten den Entscheid der Regierung, die Landsgemeinde mit den geplanten Einschränkungen durchzuführen, für richtig.
Definitiv ist die Durchführung der Glarner Landsgemeinde 2020 noch nicht. Die Regierung behält sich vor, den Anlass bei steigenden Fallzahlen, allenfalls doch noch abzusagen.