Die Schweiz hat bei der Heim-WM der Junioren in Davos vom 30. Januar bis 8. Februar im grossen Stil abgeräumt: Sechs Gold-, zwei Silber- und drei Bronzemedaillen heimsten die Nachwuchsfahrer ein. Den Grossteil am Schweizer Erfolg hatte Marco Odermatt. Der Nidwaldner gewann am Jakobshorn fünf Goldmedaillen. Das hatte vor dem 20-Jährigen noch keiner geschafft.
Mit so einem Erfolg zu rechnen, wäre fast schon frech.
«So viele Medaillen habe ich nicht erwartet, aber ich war gut in Form», erzählt Marco Odermatt. Wirklich erklären kann er sich seine Leistung auch nicht. «Wenn's läuft, dann läuft's», meint Odermatt mit einem breiten Grinsen.
Am wichtigsten sei ihm der Sieg im Riesenslalom (seine Paradedisziplin) gewesen. Der Buochser verspürte vor dem Rennen besonderen Druck: «Im Riesenslalom haben ich und alle anderen diese Medaille am meisten erwartet.»
So richtig realisiert hat Odermatt seinen Grosserfolg noch nicht. Erst jetzt, abseits vom Trubel, zu Hause bei seinen Eltern in Buochs, wird er sich der Bedeutung seiner Titel langsam bewusst. Der Nidwaldner wird bereits als grösste Schweizer Ski-Hoffnung betitelt. Trotzdem bleibt er auf dem Boden: «Der Weg an die Weltspitze ist noch weit. Ich muss mich noch in allen Bereichen verbessern und hoffen, dass ich verletzungsfrei bleibe.» Die mentale Stärke und Lockerheit hat er auf jeden Fall schon, um mit den ganz Grossen im Weltcup-Zirkus mitzuhalten.
Nun gönnt er sich eine Rennpause und hat die nächsten zwei Wochen Zeit, um die Olympischen Spiele zu verfolgen und abzuschalten. Dann geht es weiter mit Europacup-Rennen und das Weltcup-Finale im schwedischen Åre steht Mitte März auch noch auf dem Programm. Den Start dafür hat er sich dank seinen Titeln verdient.
Am Sonntagabend findet in seiner Heimatgemeinde Buochs ein Empfang für Marco Odermatt statt.
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr