«Am Anfang dachte ich nicht, dass es eine gute Idee ist, die Hymnen live zu singen», meint Chorleiter Werner Steidle. Zu fremd seien viele der Sprachen, zu schwierig die Melodien und zu knapp die Zeit.
Umgestimmt hat ihn der Elan seiner Schülerinnen und Schüler: «Sie sind begeistert und geben Vollgas. Aber es bleibt noch viel zu tun.» Wenn in rund drei Wochen die Ski WM beginnt, muss der Chor 17 verschiedene Landeshymnen im Griff haben.
Wir singen mächtige Stücke. Und das vor vielen Zuschauern.
Die grösste Herausforderung sind für die rund 40 Chormitglieder die Sprachen. Finnisch, Slowenisch, Russisch, Französisch. Überall ist die Aussprache anders und immer wieder auch ganz anders als in den Sprachen, die sie zu sprechen gewohnt sind.
Slowenisch lernen mit der Rezeptionistin
Damit die Sprachen schliesslich dennoch gut klingen, haben sich die Schüler Unterstützung geholt. Etwa bei einem Chormitglied, dessen Mutter aus Weissrussland stammt. Oder bei einer Slowenin, die in einem St. Moritzer Hotel arbeitet. Gemeinsam haben sie die richtige Betonung geübt.
Es ist ein enormer Zeitaufwand. Aber wenn es dann soweit ist, wird es richtig cool.
Die 17 Hymnen wurden anhand der Wahrscheinlichkeit eines Sieges der jeweiligen Nation ausgewählt. «Wir haben priorisiert. Je wahrscheinlicher ein Sieg einer bestimmten Nation, umso höher die Priorität der Hymne», so Steidle. «Die chinesische Hymne habe ich schon mal auf CD, aber die werden wir kaum brauchen. Sollte ein absoluter Aussenseiter gewinnen, müssen die Organisatoren eben eine CD abspielen.