Ein rotes Schlauchboot fährt zwischen der Seebrücke und dem Reusswehr hin und her. An Bord sind zwei Männer – ausgerüstet für einen allfälligen Rettungseinsatz. Sie beobachten das Ufer der Reuss ganz genau. Bei der Rathaustreppe hören Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern den Guggenmusiken zu und sind am Feiern.
Seit den frühen Morgenstunden ist Ueli Bärtschi im Einsatz. Der Präsident der Sektion Luzern der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft SLRG steuert das Boot bei der Jesuitenkirche ans Ufer. Er ist dick eingepackt – mit einem Trockenanzug – so, dass er für den Ernstfall gerüstet wäre.
Die ehrenamtlichen Retter der SLRG – insgesamt rund 10 Personen, die in Schichten arbeiten – sind zum zweiten Mal an der Luzerner Fasnacht im Einsatz.
Polizei und Sanität sind schnell vor Ort
«Zum Start am Schmutzigen Donnerstag ist noch alles ruhig über die Bühne gegangen», sagt Ueli Bärtschi. Im letzten Jahr mussten die Einsatzkräfte ein Kind retten, das in die Reuss gefallen war.
Eine weitere Aufgabe ist es, die Einsatzkräfte von Polizei und Sanität schnell hin und her zu transportieren. «Wenn es für die Fasnächtler kein Durchkommen mehr gibt, gilt das auch für die Rettungskräfte.» Da könne die Abkürzung über den Seeweg Gold wert sein.
Milde Temperaturen animieren gewisse Leute zu Mutproben in der Reuss.
Es zeichnet sich vom Wetter her eine eher milde Fasnacht ab. «Das ist für uns einerseits gut, dann müssen wir weniger Kleider anziehen», lacht Ueli Bärtschi.
Andererseits seien viel mehr Leute auf den Gassen unterwegs. Wenn der Alkohol übermässig fliesse, könne es auch mal brenzlig werden. Ein weiteres Problem: «Milde Temperaturen animieren gewisse Leute zu Mutproben in der Reuss.» Eine schlechte Idee, denn die Reuss sei aktuell 7 Grad kalt.
Der Einsatz der Rettungsschwimmer werde von den Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern aber sehr geschätzt. Sie erhielten nur positive Reaktionen. Ab und zu gebe es aber natürlich auch einen Spruch. Der Klassiker: «Läck, sind ihr guet verchleidet…»
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 06:32 Uhr