Seit Mitte Mai leben rund 90 Rinder im neuen Stall der Sömmerungsweide oberhalb von Laupersdorf. Die Tiere gehören zehn verschiedenen Bauern. Darunter sind rund 15 Mutterkühe mit Kälbern. Der Rest sind ein- bis zweijährige Tiere, die teilweise trächtig sind und später zu Milchkühen werden.
Dass die Tiere am Morgen im Stall sind, ist absolut freiwillig. Sie könnten auch auf der 37 Hektar grossen Sömmerungsweide grasen. Allerdings bevorzugen die Tiere am Tag den Stall, weil der sie besser vor Hitze und Ungeziefer schützt.
Die Rinder sind etwa ab Mitte Mai auf der Sömmerungsweide oberhalb von Laupersdorf – auf 600 m.ü.M. Die Weide gehört der Bürgergemeinde Laupersdorf. Die Bauern zahlen der Gemeinde einen Betrag, damit ihre Tiere auf der Weide grasen dürfen.
Die Bürgergemeinde finanziert von diesen Einkünften einen Hirten und einen Weidmeister sowie den Unterhalt des neuen Stalls. Der Hirt Hans Baumann ist allerdings nicht die ganze Zeit bei der Herde, sondern besucht die Tiere zwei, drei Mal pro Tag. Dabei achte er vor allem darauf, dass die Tiere gesund seien, also nicht lahmten oder die Augen tränten. Letzteres sei ein Anzeichen für die ansteckende Gämsblindheit.
Bei den Bauern in Laupersdorf sei das Angebot beliebt, sagt Stefan Eggenschwiler, Bürgergemeindepräsident. Für die Bauern habe die Sömmerung den Vorteil, dass sie die Tiere im Sommer nicht betreuen müssten und dass die Bauern dann mit dem eigenen Futter im Winter länger füttern könnten und weniger einkaufen müssten.
Für die Weide zuständig ist Weidmeister Urs Meier. Er betreut mehrere Kilometer Umzäunung sowie mehrere hundert Meter Hecke, die ebenfalls als Abgrenzung der Weide dienen. Dazu pflegt er die Weide, in dem er etwa Disteln und anderes Unkraut entfernt.
Das Wetter entscheidet wie lange die Tiere auf der Sömmerungsweide bleiben. Ist es im Sommer sehr trocken, wächst das Gras nicht und die Rinder müssen früher ihre Heimreise antreten. Normalerweise würde aber etwa zwei Drittel der Tiere Mitte September zurückkehren. Sofern es das Wetter zulasse, könne man aber rund 30 Tiere bis Ende Oktober weiden lassen, so Weidmeister Urs Meier.