Ruedi Lehmann, Sie wurden mit dem Schweizer Solarpreis in der Kategorie «Persönlichkeiten» ausgezeichnet. Was bedeutet dieser Preis für Sie?
Das ist eine Ehre für mich und eine grosse Anerkennung. Vor 20, 30 Jahren war ich ein einsamer Rufer in der Wüste. Ich war ein AKW-Gegner und suchte nach Alternativen zum Atomstrom. Dass der Solarstrom jetzt salonfähig wird und ich für meine Arbeit sogar mit dem Schweizer Solarpreis geehrt werde, ist natürlich schön.
Bereits vor 30 Jahren waren Sie ein AKW-Gegner, heute ist der Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. Sind Sie ihrer Zeit voraus?
Das macht wohl den Pionier in mir aus. Es braucht Mut und Durchhaltewille. Der Entscheid des Bundesrates aus der Atomenergie auszusteigen und auch die Energie-Strategie 2050 haben mich gefreut.
Im Juli 2012 haben Sie auf eine Lawinenverbauung oberhalb von Bellwald Solarpannels installiert.
Ja.Damit wollte ich zeigen, dass man im Hochgebirge Strom produzieren kann. Die Sonneneinstrahlung, die saubere Luft und die Tatsache, dass es kaum Nebel hat, sind ideal für die Produktion von Solarenergie.
Das Wallis ist bekannt als «das Wasserschloss» der Schweiz. Wie schätzen sie das Potenzial für Solarenerige im Wallis ein?
Ich denke, dass das Wallis mehr Potenzial hat als andere Kantone. Der Grund ist die grosse Sonneneinstrahlung und die saubere Luft. Die Solarpannels an den Lawinenverbauungen in Bellwald produzieren rund 35 Prozent mehr Strom als es etwa Solarpannels an einem Industrie-Dach im Mittelland tun würden.