Der Kanton Solothurn liegt unweit der Romandie. Solothurn teilt sich 50 Kilometer Grenze mit der Westschweiz (Berner Jura und Kanton Jura) und Frankreich. Man sieht sich daher auch in der Kantonsverfassung als «Brückenkanton» zwischen Deutsch- und Westschweiz. Bei zu vielen Solothurner Schülerinnen und Schüler ist es aber nicht weit her mit den Französischkenntnissen.
Sie seien zu schlecht im Französisch, beklagt FDP-Kantonsrat Martin Rufer. Ein gesamtschweizerischer Vergleich zeige, dass ihre Kompetenzen der französischen Sprache «bescheiden» seien. Verbessern könnte man dies, wenn der Sprachaustausch intensiviert werde, ist Rufer überzeugt.
Der Regierungsrat und das Kantonsparlament befürworten nun Massnahmen, um die Französischkenntnisse zu fördern. Bis auf die SVP stimmten alle Fraktionen für den Auftrag «Stärkung der Französisch-Kompetenzen in der Volksschule». SVP-Kantonsrat Beat Künzli bezeichnete nicht den fehlenden Sprachaustausch als Problem, sondern die umstrittenen Lehrmittel «Mille feuilles» und «Clin d’oeil».
7 Jahre Französisch-Unterricht
Auch die Regierung zeigte sich bereits früher unzufrieden, dass der herausgebende Verlag zu spät auf Kritik reagiert habe. Schulen sollen darum ein anderes Lehrmittel verwenden dürfen, das demnächst erscheint, hat der Regierungsrat in Aussicht gestellt.
In den Solothurner Volksschulen wird ab der 3. Klasse Französisch unterrichtet. Schulabgängerinnen und -abgänger haben also sieben Jahre «Franz» hinter sich – und fünf Jahre Englisch. Natürlich lerne man eine Sprache aber am besten im direkten Kontakt mit Personen aus diesem Sprachraum, so die Soloturner Regierung. Wegen der Einführung des Lehrplans 21 sei das Thema Sprachaustausch bei den Lehrpersonen aber ein wenig liegen geblieben.