Der Solothurner Kunstmaler Cuno Amiet wäre in diesen Tagen 150 Jahre alt geworden. Amiet gilt heute als einer der bedeutendsten Künstler der Schweizer Moderne. Zunächst stiess er aber auf Ablehnung und wurde heftig kritisiert.
Als «Schmierereien» seien seine Gemälde bezeichnet worden, so Christoph Vögele, Konservator des Kunstmuseums Solothurn. 1868 in Solothurn geboren, lernte Amiet sein Handwerk in München, Paris und in der bretonischen Künstlerkolonie Pont-Aven.
Charakteristisch für Amiets Bilder seien die Farben, so Vögele. Diese seien immer besonders kräftig. Zu den Motiven Amiets gehörten vor allem Landschaftsbilder, Dinge aus seinem Garten, Portraits und Selbstportraits.
Nach seinem Durchbruch konnte Cuno Amiet gut vom Verkauf seiner Bilder leben. Er baute eine Jugendstilvilla im Oberaargauer Oschwand und empfing dort vor allem am Sonntag viele Gäste. Dabei sei es eine Ehre gewesen, wenn man bei ihm zu Kaffee und Zopf eingeladen war, so Christoph Vögele.
Selbst im Alter von 90 Jahren (das Foto stammt aus dem Jahr 1958) stand Amiet noch jeden Tag vor der Staffelei. Insgesamt soll er über 4000 Gemälde gemalt haben. Die wertvollsten sind heute über eine Million Franken wert. Amiet blieb seiner Heimatregion Solothurn zeitlebens treu.
Zu seinem 90. Geburtstag erhielt er denn auch Besuch vom gesamten Solothurner Regierungsrat. Landammann Gottfried Klaus übergab ihm eine Wappenscheibe und den frisch geschaffenen Solothurner Kunstpreis - eine Auszeichnung, die es heute noch gibt.
Cuno Amiet starb im Jahr 1961 im Alter von 93 Jahren an einer Krankheit, von der er sich nicht mehr erholte. Zu seinem 150. Geburtstag im Jahr 2018 gibt es verschiedene Sonderausstellungen, eine davon im Herbst im Kunstmuseum Solothurn.