«Täglich weltweit im Einsatz» lautete das Motto des Solothurner Unternehmerpreises 2018. Auf die Oltner Firma eao trifft das gleich doppelt zu. Zum einen geschäftet sie in 50 Ländern. Und zum anderen trifft man ihre Tasten auf der ganzen Welt an.
Nicht nur an Bussen und Zügen sind Tasten aus Olten montiert. Auch bei Trams und U-Bahnen ermöglichen sie den Fahrgästen das Ein- und Aussteigen. Zudem stellt die eao auch Tasten für Autos, Traktoren und allerlei Maschinen her.
In einigen Bereichen erreicht die Oltner Firma einen Marktanteil zwischen 40 und 70 Prozent. Bei den Türöffner-Tasten für den Öffentlichen Verkehr ist die Oltner Firma Weltmarktleader.
Am Anfang stand ein Zweimann-Unternehmen. 1947 hat Elektroingenieur Kurt Loosli – Vater des heutigen Firmenchefs Kurt Loosli – die Elektro-Apparatebau AG Olten gegründet. Heute bietet die eao in ihren Fabriken in Deutschland, Amerika, China und der Schweiz und in ihren zehn Verkaufsniederlassungen 620 Vollzeitstellen an. Alleine am Hauptsitz in Olten sind über 300 Personen beschäftigt.
Kurt Loosli führt das Wachstum und den Erfolg darauf zurück, dass die Firma schon früh den Schritt in andere Länder wagte. In China beispielsweise ist die eao seit 30 Jahren präsent. Der Schweizer Markt sei zu klein für eine Tasten-Produzentin, sagt der Firmenchef. Was im Werk in Olten hergestellt wird, wird zu 95 Prozent exportiert.
Die Internationalität hat auch ihre Schattenseiten. Nachdem die eao 2015 unter dem starken Franken litt, bekommt sie aktuell den Brexit zu spüren. Wo in Pfund abgerechnet wird, sind die Margen gesunken. Doch Geschäftsführer Kurt Loosli mag nicht klagen: «Die Weltwirtschaft ist sehr gut unterwegs. Wir spüren das».
2017 sei ein Rekordjahr gewesen, sagt Loosli. Der 2015 auf 108 Millionen Franken gefallene Umsatz ist 2017 wieder auf über 130 Millionen geklettert: «Wir haben also über 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren zugelegt, das ist eine ganz tolle Leistung der Mitarbeiter». Den Gewinn gibt der Familienbetrieb nicht bekannt.
Und die Zukunft? Braucht es überhaupt noch Tasten zum Draufdrücken in einer Zeit, wo an der Ladenkasse völlig kontaktlos mit dem Smartphone bezahlt wird?
«Die Taste wird überleben», zeigt sich Firmenchef Kurt Loosli überzeugt. Der Markt wachse. Noch gebe es viele Züge auf der Welt, bei denen die Türen nach wie vor mechanisch geöffnet werden müssen.
Mehr als neue Technologien wie Smartphone oder Gesichtserkennung beschäftigt die Oltner Firma, wie sie die Robustheit ihrer Tasten verbessern kann. Schliesslich sollen die Türöffner auch dann noch funktionieren, wenn die Züge und Busse mit aggressiven Anti-Graffiti-Lösungsmittel gewaschen werden müssen. Oder wenn wieder mal ein Passagier unsanft auf die Taste einhämmert.