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Solothurner Wahlen 2021 Kantonsrat: Wie hoch wird die «Grüne Welle»?

Die 100 Sitze im Solothurner Kantonsparlament sind heiss begehrt. 583 Frauen und Männer haben sich für die Wahlen vom 7. März angemeldet. Das sind so viele, wie noch nie.

Von 18- bis 77-jährig

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Die 583 Kandidierenden sind im Durchschnitt 41 Jahre alt. Die jüngste Kandidatin ist die Oltnerin Aline Capus von der Jungen SP Region Olten. Sie wurde am 31. Dezember 2020 18 Jahre alt. Die älteste Kandidatin kommt ebenfalls aus Olten: Marta Dobay-Fricsay von der SVP ist 77 Jahre alt.

34,3 Prozent der Kandidierenden sind Frauen. Das sind mehr als bei den letzten Wahlen, als der Frauenanteil bei rund 28 Prozent lag. Aktuell hat es 27 Frauen im 100-köpfigen Kantonsparlament.

Eine der Hauptfragen bei diesen Wahlen wird sein: Ist die «Grüne Welle» verebbt? Oder können Grüne und Grünliberale zulegen?

2017 konnten die Grünen mit Brigit Wyss die erste Regierungsrätin feiern, bei der Klimawahl 2019 gewannen sie einen Sitz im Nationalrat. An diese Erfolge wollen sie nun anknüpfen. Der nationale Trend spricht für die Grünen, bei Wahlen in anderen Kantonen gehörten sie in den vergangenen Monaten zu den klaren Siegern.

Und auch die Grünliberalen konnten andernorts kräftig zulegen. Im Aargau etwa konnten sie 2020 die Anzahl ihrer Sitze im Grossen Rat beinahe verdoppeln. Im Solothurner Kantonsrat hoffen die Grünliberalen auf mindestens fünf Sitze. Sie hätten damit Fraktionsstärke, könnten von Fraktionsbeiträgen profitieren und eigenständiger politisieren. Heute politisieren die lediglich drei Grünliberalen unter dem Fraktionsdach der CVP.

Mit 28 Sitzen ist die FDP derzeit die stärkste Partei im Kantonsrat, und das will sie bleiben. Mehr noch: Die FDP will alle ihre Sitze behalten, obwohl sie gar nicht alle aus eigener Kraft errungen hat. Bei den letzten Wahlen kam sie auf 26 Sitze, zwei weitere kamen später dazu, weil die beiden BDP-Vertreter zur FDP wechselten.

Will die FDP alle 28 Sitze verteidigen, muss sie also Wählerinnen und Wähler dazugewinnen. Der nationale Trend spricht nicht dafür, dass ihr das gelingt. In Wahlen in anderen Kantonen war die FDP in den vergangenen Monaten die grösste Verliererin.

Setzt sich der nationale Trend im Kanton Solothurn fort, dürften auch andere grosse Parteien wie SP, CVP und SVP Federn lassen. Ihre Wahlziele sehen indes anders aus. CVP und SVP hatten vor vier Jahren Sitze eingebüsst und möchten jetzt wieder zulegen. (Die CVP hatte besonders Pech: Sie steigerte zwar den Wähleranteil, verlor aber trotzdem zwei Sitze). Das Ziel der SP, der Wahlsiegerin von 2017, ist «Halten».

Profitieren also Grüne und Grünliberale auf Kosten der Grossen? Vielleicht kommt es auch ganz anders. Die Solothurnerinnen und Solothurner wählen ihr Kantonsparlament in einer Zeit, in der die Corona-Pandemie immer grössere Auswirkungen hat. Ist ihnen die soziale Sicherheit wichtig, könnte die SP profitieren. Liegt ihnen die Wirtschaft am Herzen, könnte das der FDP helfen. Sind sie unzufrieden mit den Corona-Massnahmen der Regierung, könnte es der Oppositionspartei SVP nützen.

Die Kleinen

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Zwei Parteien haben derzeit nur je einen Vertreter im Solothurner Kantonsparlament.

Die Evangelische Volkspartei (EVP) tritt neu in einer dritten Amtei und mit einer Jungpartei an. So will sie ihre Sitzzahl auf 2 verdoppeln.

Die Junge SP tritt neu in einer zweiten Amtei an. Den 2017 in ihrem Stammland Olten errungenen Sitz will sie verteidigen, obschon ihr jetziger Kantonsrat neu auf der Liste der «alten» SP kandidiert.

Zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder bei Solothurner Kantonsratswahlen am Start sind die Schweizer Demokraten. Mit lediglich zwei Kandidaten in einer einzigen Amtei dürften sie allerdings keinerlei Chancen haben.

Zwei Parteien treten nicht mehr an: BDP und EDU. Mit zusammen lediglich 2.4 Prozent Wähleranteil spielten die beiden zuletzt kaum noch eine Rolle, ihr Ende dürfte kaum Auswirkungen auf das Abschneiden der anderen Parteien haben.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 11.1.21, 17:30 Uhr ; 

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