Im Jahr 1996 exportierten die Solothurner Unternehmen Waren im Wert von rund 5 Milliarden Franken. 2016, war dieser Wert nur wenig höher. Die Solothurner Exportwirtschaft stagnierte in dieser Betrachtung praktisch.
Damit liegt Solothurn im schweizweiten Vergleich auf dem zweitletzten Platz. Nur in Schaffhausen nahmen die Exporte noch weniger zu als im Kanton Solothurn. Gesamtschweizerisch legten die Exporte seit 1996 um 126 Prozent zu, im Kanton Aargau um über 200 Prozent und im Kanton Baselland sogar um 900 Prozent.
Export-Zahlen zeigen nicht die volle Wahrheit
Ein Grund für diese Entwicklung: die Wirtschaft in anderen Kantonen profitiert stark von der seit längerem boomenden Pharma-Industrie. Diese sei im Solothurnischen aber kaum vertreten, sagt Christian Hunziker von der Solothurner Handelskammer.
Die Stagnation ist aber auch darauf zurückzuführen, dass die Solothurner Industrie in den letzten Jahren starken Verwerfungen unterlag. Mit der Schliessung mehrerer Papierfabriken brachen die Exporte in diesem Sektor natürlich zusammen. Und die Maschinenindustrie leidet unter dem starken Franken. Einzig die Uhrenindustrie konnte in den letzten Jahren ihre Ausfuhren sehr stark steigern.
USA viel wichtiger als China
Die Export-Zahlen zeigen aber nicht die volle Wahrheit. Viele Solothurner Unternehmen sind in der Zuliefer-Industrie tätig. Und wenn ein Maschinen- oder Uhrenteil in einen anderen Kanton geliefert, dort weiterverarbeitet und schliesslich exportiert wird, dann taucht das nicht in der Solothurner Exportstatistik auf.
In der langjährigen Betrachtung zeigt sich auch die Globalisierung. Nach Deutschland sind die USA der zweitwichtigste Markt für Solothurner Produkte. Und das noch weit vor dem lange als Export-Paradies verschrieenen China.