Der gebürtige Basler Luzius Kuster führt die Hütte am Fusse des majestätischen Weisshorns mit seinen beiden Töchtern Andrea und Katharina. Sie gehen ihm besonders in der Küche und bei der Gästebetreuung zur Hand. «Ohne ihre Hilfe ginge es nie», sagt der 66-jährige Luzius Kuster.
In all den Jahren konnte er auf Unterstützung von Familie und Freunden zählen. Angestellte habe er sich in der kleinen SAC-Unterkunft mit bloss 30 Schlafplätzen nie leisten können, erzählt der Hüttenwart.
Aus einem Jahr wurden 47
Luzius Kuster kennt die Weisshornhütte seit seiner Kindheit. Hier und im Bergdorf Randa unterhalb der Hütte hat er seine Ferien verbracht als Bub. Als Mitte der 1960er Jahre ein Hüttenwart gesucht wurde, bewarb er sich. «Eigentlich wollte ich nur ein Jahr bleiben», schmunzelt er. Aufhören konnte er nie. Zu sehr ist ihm die Hütte, die der Basler SAC-Sektion gehört, ans Herz gewachsen.
Mit den Jahren ist Luzius Kuster gelassener geworden. Wenn, wie in diesem Sommer, so viel Schnee liegt, dass er das Wasserreservoir nicht finden kann, bringt ihn das nicht mehr aus der Ruhe.
Erstbesteigungen
Die Erstbesteigung gelang am 19. August 1861 John Tyndall, Johann Joseph Brennen und Ulrich Wenger. Sie stiegen über den Ostgrat auf, den heutigen Normalweg. Ausgangspunkt für die Normalroute ist die Weisshornhütte SAC auf 2932 Metern über Meer.
Der Berg kann auch über den Nordgrat (von der Cabane de Tracuit SAC) oder den Südwestgrat (Schaligrat) vom Schalibiwak SAC begangen werden. Dieser Grat gilt als der anspruchvollste der drei Weisshorngrate. Er wurde im September 1895 erstmals begangen. Der Nordgrat wurde drei Jahre später, 1898 zum ersten Mal erklommen.
Der Fels in den Wänden des Weisshorns ist von schlechter Qualität, sie sind Eis- und Steinschlag gefährdet. Deshalb werden die Wände nur selten durchstiegen. Beim Versuch einer Erstbesteigung der Westwand 1888 kam ein Bergsteiger ums Leben. Seine Leiche blieb bis in die 1950er Jahre verschollen. Erst dann hat der Weisshorngletscher diese freigegeben.