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Mann auf Elektro-Motorrad in Bergumgebung.
Legende: Ein neuer E-Trial-Park soll Gäste auf die Grimmialp locken. ZVG/Rahel Mazenauer

Sommertourismus in den Bergen Jetzt kommen die Elektro-Motorräder

Die Grimmialpbahnen eröffnen den ersten E-Trial-Park in der Schweiz. Das Ziel: Die Ausfälle im Winter wett machen.

Mit dem Elektro-Töff über eine Holzbrücke balancieren, über alte Reifen fahren, Hindernisse umkurven – das kann man ab diesem Sommer an der Bergstation der Grimmialpbahnen im Diemtigtal machen. Nicht Tempo ist gefragt, sondern Geschicklichkeit. Und ganz naturnah soll es sein: «Der Park steht mitten im Weidegelände. Er ist umzäunt, damit die Rinder nicht in die Quere kommen», sagt Ueli Wampfler, der Verwaltungsratspräsident der Grimmialpbahnen im Berner Oberland.

Die Ausfälle im Wintergeschäft kompensieren

Das Ziel der Aktion ist klar: «Wir wollen damit unser Sommerangebot ausbauen», sagt Wampfler. Zwar verdienten die Grimmialpbergbahnen neunzig Prozent ihres Umsatzes mit dem Wintergeschäft. Doch für weniger hoch gelegene Gebiete wie die Grimmialp werde es zusehends schwieriger.

Man muss Neues bieten können, damit sich mehr Leute für Ferien hier entscheiden.
Autor: Ueli Wampfler Verwaltungsratspräsident Grimmialpbahnen

Damit die Leute auch im Sommer kommen, müsse man etwas Neues bieten, so

Wampfler. «E-Trial-Bikes können alle steuern, die ein Fahrrad beherrschen. Es ist ein Angebot für die ganze Familie», ist Wampfler überzeugt.

Mann auf Motorrad auf Bergwiese.
Legende: Nicht Tempo, sondern Geschicklichkeit ist beim E-Trial gefragt. ZVG/Rahel Mazenauer

Mehr Leute sollen sich dafür entscheiden, auch mal eine Woche im Diemtigtal zu verbringen. Und natürlich: Der E-Trial-Park soll sich finanziell lohnen.

E-Motorräder im Naturpark?

Passen solche E-Motorräder ins Diemtigtal? Ja, sagt Norbert Schmid, der Geschäftsleiter des Naturparks im Diemtigtal: «Der Park klein, sympathisch, und das Angebot ist an die Trial-Tradition im Diemtigtal angelehnt.» Tatsächlich werden im Diemtigtal seit fast 40 Jahren Trial-Wettkämpfe durchgeführt. Allerdings mit lärmenden Verbrennungsmotoren.

Ich sehe hier einen neuen Ansatz.
Autor: Thomas Egger Direktor Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete

Es sei auf jeden Fall eine innovative Idee, sagt Thomas Egger, Direktor der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete: «Oft kopieren die Anbieter jene Angebote, die es schon gibt in der Nähe. Das macht wenig Sinn. Beim E-Trial sehe ich einen neuen Ansatz.» Wichtig sei aber, dass solche Angebote in eine Strategie einer Destination eingebettet seien.

Egger nennt als Beispiel den Monte Tamaro im Tessin. Dort habe man sich vom Wintertourismus verabschiedet und setzt nun auf den Sommer – ein strategischer Entscheid.

Kein Sauglattismus im Sommerprogramm

Auch Adelboden arbeitet am Sommerangebot. Bergabfahrten mit Trottinetts, Klettern im Seilpark, mit dem E-Bike auf die Alp, das ist nur ein Teil des Angebots. «Was nicht funktioniert, ist eine ‹Disneylandisierung› der Berggebiete, eine Möblierung mit oberflächlichen Angeboten. Das ist nicht nachhaltig. », sagt Urs Pfenninger, Direktor der Destination Adelboden-Lenk-Kandersteg. Allzu sauglatte Angebote würden die Leute nicht mehrmals in eine Region ziehen. Besser sei es, Gegend und Leute erlebbar zu machen.

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