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Sonntagsgast Jacqueline Ryffel: «Ich lebe nicht in zwei Welten»

Die Bernerin ist Chefin einer Firma, die Komplementärmedizin herstellt. Vor 20 Jahren kaufte sie die Firma mit Kollegen.

Die 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Jacqueline Ryffel produzieren von Hand Produkte im Bereich Komplementärmedizin. Die Pflanzen werden in St. Brais im Berner Jura angebaut, der Stammsitz der Firma Spagyros ist in Worb.

Die 58-jährige Bernerin ist auch Mitinhaberin der Firma Markus Ryffel's, früher Ryffel Running, die ihr Mann, Olympia-Silbermedaillengewinner Markus Ryffel, mit seinem Bruder gründete. Jacqueline Ryffel hat zwei erwachsene Söhne, die neben dem Studium auch in der Firma Markus Ryffel's tätig sind. Sie lebt von ihrem Mann getrennt.

Jacqueline Ryffel über…

…den Kauf der Firma Spagyros: «Ich las in der Zeitung, dass die Schweizer Firma Burrus mit Sitz im Jura verkauft werden sollte. Burrus produzierte Zigaretten, betrieb aber auch die Firma Spagyros. Ich hatte eine homöopathische Ausbildung gemacht und verkaufte die Globuli von Spagyros in der Apotheke. Ich wollte wissen, was mit Spagyros passiert und reiste mit einem Kollegen zum Firmensitz von Burrus im Jura. Die dachten, wir wollten ein Kaufangebot machen, und auf dem Heimweg entschieden wir uns dann, dies wirklich zu tun.»

…das Laufen: «Draussen sein ist etwas sehr Zentrales in meinem Leben. Das war schon als Kind so. Mein Vater war Veterinär und nahm mich immer auf den ‹Cher› mit. Natürlich war das Laufen dann später mit meinem Mann Markus Ryffel wichtig. Aber meine Söhne spielten Unihockey und waren als Kinder keine Läufer. Heute kann ich nicht mehr jeden Tag joggen, aber draussen bin ich sehr oft, jetzt beim walken, spazieren oder golfen.»

…den zwei Welten Komplementärmedizin und Geschäftsleben: «Für mich sind das nicht zwei Welten und ich sehe auch keinen Widerspruch. Ich glaube an die Komplementärmedizin und wurde selbst erfolgreich damit behandelt. Die beiden Welten, das Golfen, meine Mitgliedschaft im Rotary Club und meine Arbeit im Bereich Komplementärmedizin, ergänzen sich. Beides hat meinen Horizont extrem erweitert.»

…über ihre Meinung zu Interviews über Persönliches: «Ich und Markus Ryffel haben es immer so gehalten, dass wir nichts Persönliches erzählt haben. Wir machten nie eine Homestory und niemand erfuhr, ob jetzt einer unserer Söhne Zahnschmerzen hat. Ich finde, das ist privat und soll es auch bleiben. Wir sind auch nicht zusammen auf einem Foto abgelichtet worden. Ich schaute immer, wo die Kameras sind und sass nie neben Markus.»

…über weitere Ziele: «Meine Vision wäre, dass die Komplementärmedizin und die Schulmedizin nicht als zwei Welten angesehen würden. Wenn man krank ist, sollte es eine Anlaufstelle geben die das Wissen über beide Bereiche besitzt und eine erste Triage macht.»

Und auch einen persönlichen Wunsch hat Jacqueline Ryffel: «Ich möchte noch ganz lange beweglich sein. Ich hätte sehr Mühe, wenn ich mich nicht mehr bewegen könnte.»

(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)

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