Zeichnen, Tanzen und Schauspielern mochte Meris Schüpbach schon immer. Und es ist auch das, was sie in ihrem offenen Kunstatelier «Kidswest» in Bern Bethlehem jeweils am Mittwochnachmittag mit rund 30 Kindern macht. Es kann auch sein, dass man sich an einem Nachmittag in ihrem Atelier einfach von den Ferien erzählt. «Kunst hat immer auch mit Alltag zu tun», sagt die 65-Jährige. Bei Kunst lande man sehr schnell bei sich selbst.
Kunsttherapie entdeckt
Meris Schüpbach, mit bürgerlichem Namen Monika Erika Schüpbach, hat in Bern die Kunstgewerbeschule besucht und unter anderem in Paris studiert. Nach einer Ausbildung bei der ersten Kunsttherapeutin in Bern begann sie selbst Kunsttherapien anzubieten. Sie arbeitete unter anderem im Frauengefängnis Hindelbank, im Sozialtherapeutischen Zentrum Kirchlindach (heute Klinik Südhang). 2006 initiierte sie das Projekt «Kidswest».
Meris Schüpbach über...
... das Kunstverständnis von Kindern: Eins der Kinder, das mein Atelier besucht, sagte einmal: «Ich weiss wo Kunst beginnt: Mit Fantasie.» Ich selber sage nicht, «wir machen Kunst», mir geht es vielmehr um einen kreativen Austausch. Die Ideen sollen aber vor allem von den Kindern kommen.
... ein Projekt mit Häftlingen aus Hindelbank: 1987 machten wir eine Performance am Gurtenfestival. Das Festival stand damals unter dem Motto «Grenzenlos» und ich dachte: Knast und dieses Thema, besser könnte es nicht sein. Auf der Bühne standen am Schluss vier Gefängnisinsassinnen. Dazu gabs eine Radio-Liveübertragung aus dem Gefängnis ans Gurtenfestival.
... ihren Künstlernamen: Ich heisse Monika Erika Schüpbach. Erstens gefallen mir die beiden K's nicht. Und den Namen Schüpbach finde ich wirklich eine Katastrophe. Und so habe ich etwa als Zwölfjährige entschieden, mir einen neuen Namen zu geben: M für Monika, Eri für Erika und S für Schüpbach. Picasso heisst ja auch nur Picasso.