Der 45jährige Berner Unternehmer Thomas Binggeli verkauft mit seinen Velo-Marken «Thömus» und «Stromer» nicht nur Fahrräder sondern auch Emotionen. Mit Freunden und Kunden verbringt er viel Zeit auf dem Bike – und legt damit die Basis für seinen Erfolg. Mitte Oktober eröffnet Binggeli auf seinem Firmen-Gelände mitten auf dem Lande, in Oberried in der Gemeinde Köniz, einen über 2000 Quadratmeter grossen Bike-Park.
SRF News: Ihr Beziehungsnetz auch zu bekannten Persönlichkeiten ist legendär. Inwiefern halfen die Ihnen, ihre Velomarke und jetzt auch den Bike-Park bekannt zu machen?
Ich habe sehr gern Menschen. Fahre gerne mit ihnen Rad. Und ich lerne gerne von den Erfahrungen von anderen Leuten. Da hatte es viele – von Nachbarn, Handwerkern und früheren Freunden bis hin zu Wirtschaftsleuten und Politikern – die mir immer wieder helfen. Aber nicht nur in Bezug auf die Entstehung des Bike-Parks sondern in meinem ganzen bisherigen Unternehmer-Leben.
Sie haben verschiedene Arten, wie Sie die Leute nach Oberried zu ihrem Laden bringen. Zum Beispiel mit Referaten im Rahmen der bevorstehenden Eröffnung des Bike-Parks von Radstar Fabian Cancellara, Bundesrätin Simonetta Sommaruga oder BKW-Chefin Suzanne Thoma. Wie bringen Sie diese Persönlichkeiten dazu, sich für Sie einzusetzen?
Es ist immer ein Geben und Nehmen. Unser Ort hier in Oberried ist eine Veloplattform, und das Velo ist im Moment ein Megatrend.
Die Beziehungen zu den Leuten ist mein ganzer Luxus in meinem Leben.
Eine Plattform auf der sich verschiedene Leute aus verschiedenen Gesellschaften treffen, losgelöst von Hierarchien, in einem lockeren Umfeld. Ich glaube schon, dass unser Motto «Hightech auf dem Bauernhof», dieses Dorffest-Ambiente, einen gewissen Reiz ausmacht.
Wie haben Sie ihr Beziehungsnetz geknüpft?
Meistens mit Aktivitäten auf dem Velo. Mit Leuten eine gute Zeit auf dem Fahrrad verbringen. Sich austauschen. Auch indem ich offen bin für Neues und auch für Fehler, die man macht.
Schon als Kind hatte ich das Velo lieber als die Schafe und Ziegen auf unserem Hof
Ich bin nun fast seit 30 Jahren in diesem Geschäft. Und das stetige Entwickeln und Geschäften hat auch viel zu tun mit Menschen. Die Beziehungen zu den Leuten ist mein ganzer Luxus in meinem Leben.
Wie wurde aus dem Bub vom Bauernhof ein Velo-Unternehmer?
Wenn man von Oberried wegkommen wollte, musste man das Velo nehmen. So gesehen hat mir das Velo den Weg in die grosse Welt aufgetan. Ich hatte schon als Kind das Fahrrad lieber als die Schafe und Ziegen auf dem Hof. Auch das Entwickeln, an Innovationen herumdenken, Kontakte zu Menschen pflegen, war mir schon in jungen Jahren lieber. Schon als 17jähriger gründete ich in Oberried die erste Firma.
Das Gespräch führte Michael Sahli.