Die Berner Versicherungsgruppe Mobiliar unterstützt zwar auch YB und den SCB, setzt beim Sponsoring aber mehr auf Hallensport. Erst kürzlich wurde sie Namenssponsorin der neuen Ballsporthalle in Gümligen. Dieses Engagement sei kein Zufall, sagt Verwaltungsratspräsident Urs Berger.
SRF News: Weshalb setzt die Mobiliar nicht auf die bekannteren Sportarten Fussball und Eishockey?
Vor 15 Jahren hat die Mobiliar ihr Sport-Sponsoring überarbeitet. Wir sind zum Schluss gekommen, dass wir im Hockey und im Fussball ein Sponsor von vielen wären. Deshalb haben wir uns anders ausgerichtet – auf Unihockey.
Unihockey war damals eine junge aufstrebende Sportart, die mittlerweile in Bern sehr etabliert ist. Wir hatten einfach den Eindruck, dass Unihockey gut zur Mobiliar passt, weil es breit verankert war in den Schulen und es sich nicht nur um grosse Stars dreht.
Wir unterstützen gerne Clubs, zu denen unsere eigenen Mitarbeitenden einen engen Bezug haben.
Allgemein fokussiert sich die Mobiliar seit Jahren auf die vier Hallensportarten Volleyball, Basketball, Handball und Unihockey.
Weshalb das Engagement für Handball – hat es mit Ihrem eigenen Netzwerk als ehemaliger Spitzenhandballer zu tun?
Ja natürlich, das möchte und kann ich nicht abstreiten. In Sportarten, wo man selbst einen engen Bezug hat dazu, kann man besser aufeinander eingehen.
Wir unterstützen gerne Clubs, zu denen unsere eigenen Mitarbeitenden einen engen Bezug haben – so entstehen Win-Win-Situationen.
Es wurde auch schon gesagt, die Berner Wirtschaft tue nichts für den Sport. Aber jetzt ist Bern mittlerweile eine sportliche Spitzenstadt. Liegt es an den Mannschaften – oder auch ein wenig an der Wirtschaft?
In Bern gibt es nicht wahnsinnig viele grosse Unternehmen, die ein spezielles Sponsoring anbieten könnten. Es wird eher auf breiter Basis unterstützt. Bei YB gibt es eine Ausnahme – die haben auch Unterstützung aus Zürich.
Bern ist aber die Heimbasis der Mobiliar, seit fast 200 Jahren sind wir in dieser Stadt verwurzelt und kennen die Stadt. Das müsste es mehr geben. Wir können uns in Bern nicht als Polit-Hauptstadt profilieren, wir müssen auch den Wirtschafts- und Wissenschafts-Standort weiter stärken.
Urs Berger, Sie selbst sind bald 68 Jahre alt. Früher waren Sie Spitzenhandballer, sind Sie heute noch fit – oder gibt es sportliche Grenzen?
Natürlich gibt es Grenzen. Handball geht schon lange nicht mehr. Ich hatte einige Rückenoperationen und deshalb geht Joggen auch nicht mehr. Beim Joggen selbst stört mich das nicht, beim Tennis reut es mich eher.
Der Ball bleibt mir wichtig.
Sonst würde ich mich schon als fit bezeichnen. Ich mache Kraftübungen, gehe ins Pilates, spiele Golf – einfach Sportarten, bei denen ich nicht einem Ball hinterher rennen muss. Der Ball bleibt mir aber wichtig.
Das Gespräch führte Peter Brandenberger.