«Als ich 1975 zum ersten Mal auf dem Jungfraujoch war, habe ich mich noch nicht wirklich mit der Jungfraubahn auseinandergesetzt», sagt Urs Kessler im Sonntagsgespräch im «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis». Und dies, obwohl er in der Region aufgewachsen ist – in Gsteigwiler.
Ich wollte eigentlich Bauer werden.
Doch es kam anders; Urs Kessler lernte Betriebsdisponent und kam schliesslich 1987 via BLS zur Jungfraubahn. Zuerst als Mitarbeiter im Verkauf, später wurde er Marketingleiter und seit 2008 ist er Chef der Jungfraubahnen – und fühlt sich sichtlich wohl.
Mir geht es wie Konfuzius einst sagte: Wenn du das machst , was du gerne tust, dann musst du nie mehr im Leben arbeiten.
Urs Kessler hat in den letzten Jahrzehnten massgeblich zum Höhenflug der Jungfraubahnen beigetragen: Gerade erst schrieben die Bahnen einen Rekordgewinn, mehr als eine Million Gäste besuchten 2017 das Jungfraujoch und auch das umstrittene V-Bahn-Projekt ist auf gutem Weg.
Doch gerade dieses Projekt hat Urs Kessler auch die Schattenseiten seines exponierten Jobs aufgezeigt – er hat von Gegnern der V-Bahn sogar Morddrohungen erhalten. «Am meisten enttäuscht bin ich, dass Leute, die viel von der Jungfraubahn profitiert haben, hinter meinem Rücken grosse Opposition machten».
Dieses hinterlistige Verhalten macht mir zu schaffen.
Sechs Jahre noch will der zweifache Vater Urs Kessler bei den Jungfraubahnen bleiben, «mit 62 Jahren ist Schluss», sagt er klar. Was dann kommt, ist auch schon klar, «sicher mal drei Monate auf Reisen gehen, einfach weg, Distanz gewinnen».
(SRF 1, Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)