Mit 83 zu 28 Stimmen hat sich der Luzerner Kantonsrat für die Einführung einer sanften Frauenquote ausgesprochen. Konkret sollen in den strategischen Führungsgremien von Betrieben an denen der Kanton Luzern beteiligt ist, mindestens 30 Prozent Frauen Einsitz nehmen. Solche Gremien sind etwa der Spitalrat oder der Verwaltungsrat der Kantonalbank.
Die 30-Prozent-Quote ist allerdings nicht verbindlich, sondern als Ziel formuliert. Wird sie nicht erreicht, muss sich ein Unternehmen erklären, Konsequenzen drohen ihm keine.
Weichgespülte Forderung
Die Forderung nach besserer Vertretung von Frauen in Führungsgremien wurde von der SP gestellt und bis weit ins bürgerliche Lager unterstützt. Was linke Politikerinnen als «weichgespülte Forderung» bezeichneten, ist für Bürgerliche ein erster Schritt.
Unterstützt wurde das Anliegen auch von der CVP-Finanzpolitikerin Yvonne Hunkeler. Im Parlament sagte sie, es müsse ein Zeichen gesetzt werden. Im Gespräch mit dem SRF Regionaljournal unterstreicht Hunkeler diese Forderung, spricht sich aber gegen starre Quoten aus. «Es ist eine sanfte Lösung, die wir getroffen haben. Aber dank dieser sanften Lösung haben wir die Unterstützung von vielen bürgerlichen Politikern gefunden.»
Hunkeler ist gegen starre Quoten. Trotzdem findet sie, dass insbesondere bei politischen Gremien eine Quote helfen würde, die Bevölkerung besser abzubilden. Mit Blick auf die fünfköpfige Männerregierung des Kantons Luzern stelle sich die Frage, wie gut es für den Kanton sein, wenn in diesem Gremium nur Männer sässen.
Yvonne Hunkeler im Gespräch
Regionaljournal Zentralschweiz 17:30 Uhr