- Im Aargau gibt es immer weniger Personen, die Zivilschutz leisten.
- Die Bestände gehen zurück: Wenn man 2018 mit 2014 vergleicht, fällt auf, dass die Rekrutierungszahlen um rund zwei Drittel einbrechen (von 555 auf 181).
- «Davon werden im Aargau sämtliche Bevölkerungsschutzregionen betroffen sein», schreibt die Regierung in ihrer Antwort auf einen Vorstoss aus dem Parlament.
- In städtischen Regionen ist die Situation gemäss Regierungsrat etwas entspannter als auf dem Land. Trotzdem ist die Regierung «beunruhigt».
Sorgen bereiten der Regierung vor allem die Rekrutierungszahlen, also wie viele Zivilschützer neu Dienst aufnehmen. Die Zivilschutzorganisation Seetal zum Beispiel hat 2014 noch 26 Zivilschützer rekrutiert. Vier Jahre später waren es noch 8. Jene in Muri-Boswil rekrutierte damals noch 11, vier Jahre später noch 3 Personen. Es gibt allerdings regionale und kantonale Unterschiede.
Der Aargau wollte vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz wissen, weshalb es diese Unterschiede gibt. In Zürich zum Beispiel stieg die Zahl der Zivilschützer an. Das Amt «hat trotz wiederholter Empfehlung seitens des Kantons Aargau keine vergleichbare Analyse durchgeführt», ärgert sich die Regierung.
Sind die Jahrgänge klein oder behält der Bund mehr Personen für den Militärdienst, gehen die Bestände der Zivilschutzorganisationen tendenziell zurück. «Der prozentuale Anteil der Zivilschutzdiensttauglichen hat sich zwischen 2014 und 2018 in etwa halbiert (von 13 auf 7.9 Prozent)», rechnet die Regierung vor.
Kürzere Dienstpflicht verschärft Situation
Ein Problem: Das Bevölkerungs- und Zivilschutzgesetz wird revidiert und soll ab 2021 gelten. «Nach derzeitigem Stand der parlamentarischen Beratungen soll die Zivilschutzdienstpflicht bereits nach 12 anstatt nach 20 Jahren enden», so die Regierung weiter. Dem Zivilschutz fehlten so künftig Zivilschützer, ist die Regierung überzeugt.
Sie sei beunruhigt. «Die sinkenden Bestände beeinflussen die Leistungsfähigkeit des Aargauer Zivilschutzes», heisst es im Schreiben weiter. Man prüfe nun, ob man die Dienstpflicht verlängern soll, gemäss Übergangslösung des Bundes. Zudem kann man sich im Aargau vorstellen auf Frauen und Ausländer zu setzen, die freiwillig Zivilschutz leisten. Hier gebe es noch Potenzial.