Der Oberentfeldner David Spielmann will einen neuen Beruf ins Leben rufen: Als Soulman, also Seelenmensch, widmet er ab Mitte August seine Zeit ganz den Senioren. David Spielmann ist ausgebildeter Theaterpädagoge und hat somit langjährige Erfahrung in sozialen Tätigkeiten. Nun möchte er sein Herzensprojekt realisieren.
Zeit für ältere Menschen, ohne Pflegestress
Die Idee: Sei es für ein Dessert im Nachbardorf, um Möbel aufzubauen oder um einen Hund auszuwählen – Spielmann will für alleinstehende Senioren da sein. Dafür hängte der Familienvater sogar seinen Job als Sozialpädagoge an den Nagel und setzt nun alles auf die Karte Soulman. Er hat den Namen der neuen Berufsgattung erfunden und will damit Erfolg haben.
Die Idee für seinen neuen Beruf ist David Spielmann gekommen, als er seinen Zivildienst in einem Altersheim leistete. Der Kontakt mit den Senioren dort zeigte ihm auf, wie offen die älteren Menschen auf Gespräche reagierten – weil sie sonst eben oft alleine seien, sagt er gegenüber SRF.
Hinzu käme, dass viele der Senioren nicht mehr alleine auf Ausflüge gehen könnten, so Spielmann. Das Pflegepersonal in den Altersheimen sei oft ausgelastet und habe so nicht die Zeit, sich über längere Zeit mit den Senioren auszutauschen und sie zu beschäftigen. Diese Erkenntnisse regten ihn an, seine Idee in die Realität umzusetzen und den Senioren so ihren Alltag zu verschönern.
Ältere Menschen sind sehr oft alleine, sie brauchen jemanden, der einfach Zeit für sie hat.
Selbsterfundener Job gegen Bezahlung
Ehrenamtlich will David Spielmann seine neue Tätigkeit aber nicht ausüben – er möchte damit Geld verdienen. Das Altersheim, in dem er ab August seinem selbst erfundenem Beruf nachgehen wird, bezahlt ihn dafür jedoch nicht. Von den Senioren möchte er kein Geld, sagt der selbsternannte Soulman. Deshalb läuft seit Ende Juni ein Crowdfunding für das Projekt. Auf diese Art und Weise will David Spielmann seinen Lohn sowie allfällige Kosten für das Projekt finanzieren.
Seine persönliche Vorstellung für das erste halbe Jahr liegt bei 30'000 Franken, bislang hat er aber erst knapp die Hälfte gesammelt und das Crowdfunding läuft nur noch bis Anfang August. Spielmanns Wunsch ist deshalb, dass ihn in Zukunft die Gemeinde finanzieren würde. Starten als Soulman will Spielmann aber so oder so, sagt er. Er hofft, dass die Geldsumme noch zusammen kommt.
Er wolle die Senioren nicht enttäuschen, sagt er. Bei ihnen finde das Projekt bereits grossen Anklang. David Spielmann erzählt im Gespräch, er bekomme schon jetzt zahlreiche Anfragen von Senioren, die seine Dienste als Soulman in Anspruch nehmen möchten. Auch hätten ihn bereits andere Leute gefragt, ob sie auch ein Soulman sein dürften. Wie sich das Projekt entwickelt, wird sich aber wohl erst in ein paar Monaten zeigen.