Birsfelden erhält am meisten Geld aus dem Finanzausgleichstopf im Kanton Baselland. Das soll sich ändern. Die Gemeinde plant viele bauliche Veränderungen und will so wachsen. Manche sorgen sich aus diesem Grund, ob es künftig weiterhin günstigen Wohnraum geben werde. Deshalb brauche eine urbane Gemeinde wie Birsfelden ein Reglement, das für bezahlbaren und vielfältigen Wohnraum sorge, sagt der Gemeindepräsident und Landrat für die FDP Christof Hiltmann.
Günstigen und vielfältigen Wohnraum fördern
Aufgrund eines Bürgervorstosses hat der Gemeinderat ein entsprechendes Reglement ausgearbeitet. Darin steht, dass die Hälfte der Wohnungen auf Gemeindeboden durch gemeinnützige Bauträgerschaften, sprich Genossenschaften, gebaut werden soll. Dabei soll auf eine Vielfalt bezüglich den Preisen aber auch der Wohnfläche geachtet werden.
Ich stehe voll hinter diesem Reglement.
Auf privaten Parzellen wiederum sollen 20 Prozent der Wohnungen günstiger sein, als der Medianwert von Birsfelden. Das bedeutet, günstiger sein, als die Hälfte der bestehenden Wohnungen. Das Reglement soll jedoch nur für grössere Bauprojekte gelten und nicht etwa für einzelne Gebäude.
«Ich stehe voll und ganz hinter dem Reglement», sagt der liberale Gemeindepräsident Christof Hiltmann. Es sei ein moderater Vorschlag, der auch für private Baulandbesitzer zumutbar sei.
Eine Pionierleistung?
Das Reglement stösst auch auf Anklang beim Präsidenten des Verbands Wohngenossenschaften Nordwestschweiz Jörg Vitelli. Würde die Gemeindeversammlung den Vorschlag annehmen, so wäre das eine Pionierleistung, sagt Vitelli. Damit würde Birsfelden nämlich eine Quote für den gemeinnützigen und kostengünstigen Wohnungsbau festlegen. «Das wäre wegweisend für das Baselbiet, denn über so eine Regelung hat bisher keine andere Gemeinde nachgedacht.»