Noch vor zwei Tagen war der Weinberg des Salgescher Weinbauern Mathias Bodenmann grün. Jetzt sind die Blätter schwarz und sehen aus, als wären sie im Backofen gedörrt worden. Allerdings hat ihnen nicht etwa Hitze, sondern die Kälte in den zwei letzten Nächten zugesetzt.
Ich rechne mit einem Ernteausfall von etwa 70 Prozent.
Mit Frostkerzen hat Bodenmann versucht zu retten, was noch zu retten ist. Zuerst flächendeckend, dann nur noch punktuell. Ob es etwas gebracht hat, weiss er noch nicht. «Ich rechne mit einem Ernteausfall von etwa 70 Prozent», sagt Mathias Bodenmann.
Auch kein gutes Aprikosenjahr im Wallis
Die bitterkalten Nächte mit Temperaturen von teilweise bis Minus 10 Grad haben auch auf vielen Walliser Aprikosenhainen Spuren hinterlassen. Viele Früchte sind erfroren, zum Teil haben Obstbauern ihre ganze Jahresernte verloren.
Obstbauer Jean-Noël Devènes aus Baar (VS) findet nach der eisigen Nacht auf Donnerstag praktisch nur noch erfrorene Aprikosen an seinen Bäumen, zumindest auf einer seiner Parzellen wird es diesen Sommer nichts zu ernten geben. «Die Aprikosen sind quasi verbrannt vor Kälte», sagt er und öffnet eine Frucht: Sie ist völlig schwarz.
Von 70 auf 15 Tonnen Aprikosen
Jean-Noël Devènes produziert pro Jahr 60 bis 70 Tonnen Aprikosen, normalerweise. Dieses Jahr werden es wohl nur rund 15 Tonnen sein. Denn er besitzt noch eine zweite Parzelle, die weniger exponiert liegt und die man mit Frostschutzkerzen teilweise schützen konnte. Dort ist der Schaden nicht so gross – und doch wird es für den Obstbauern grosse finanzielle Einbussen geben.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr / 21.4.2017, 6:32 Uhr)