Anfang Jahr stellte die bürgerlich dominierte Regierung ihre neusten Vorschläge vor, wie die Sozialhilfe revidiert werden könnte. Ihr Ziel: Der Grundbedarf für Sozialhilfeempfänger soll um zehn Prozent gesenkt werden . Somit würde sich Bern vom ausgehandelten Kompromiss innerhalb der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (Skos) verabschieden.
SP will mehr mitreden
Diese Woche ist nun gemäss einem Bericht der Tageszeitung «Der Bund» durchgesickert, dass diese Änderung nicht mehr bei Parteien, Verbänden oder Gemeinden in die Vernehmlassung geschickt werden soll. «Diese zehn Prozent sind ein derart grosser Einschnitt bei der Sozialhilfe, darüber müssen zwingend die Meinungen eingeholt werden», sagt dazu SP-Grossrätin Andrea Lüthi.
Sie warnt auch davor, bei der Sozialhilfe eine Abwärtsspirale in Gang zu setzen, auf dem Buckel der Schwächsten.
Zwei Vernehmlassungen gab es schon
Für den federführenden Gesundheits- und Sozialdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) ist klar, dass eine weitere Vernehmlassung nicht nötig ist. Bereits zweimal seien weite Kreise zur Revision des Sozialhilfegesetzes befragt worden, einmal bei einer Vernehmlassung, danach an runden Tischen. Es gebe keine neuen Argumente.