Zum Inhalt springen

Spezielle Stiftung Unterstützung für Blatten dank alten Banknoten

Neben Versicherungen, Spendern und dem Staat wird wohl auch eine spezielle Stiftung Blatten und Ried nach dem Bergsturz unterstützen: der Fonds Suisse. Finanziert wird dieser durch verschollene Banknoten.

Daniel Arni beobachtet die Situation im Lötschental und steht mit den Behörden vor Ort in Kontakt. Er ist Geschäftsführer von Fonds Suisse, einer Stiftung, die bei Naturkatastrophen aktiv wird. Das Besondere: Die Stiftung profitiert von alten Banknoten, die nicht zurückgegeben werden.

Drei verschiedene Schweizer 100-Franken-Banknoten nebeneinander.
Legende: Der Fonds Suisse profitiert von alten Banknoten. Keystone / GAETAN BALLY

«Wenn die Nationalbank neue Noten herausgibt, ruft sie die alten zurück. 25 Jahren nach dem Banknotenrückruf wird der Gegenwert der Noten, die nicht umgetauscht wurden, verteilt», so Arni. Einen Teil davon erhält Fonds Suisse.

400 Millionen Franken Vermögen wegen verschollenen Banknoten

Der Stiftung hat die Nationalbank im letzten Monat so fast 180 Millionen Franken überwiesen. Insgesamt liegt das Fondskapital bei knapp 400 Millionen Franken. Davon geht ein Teil wohl auch ins Lötschental. Wie viel, ist noch nicht klar. Nur so viel: Fonds Suisse zahlt nur an Schäden, die nicht versichert werden können und die nicht vom Staat oder anderen Spendern übernommen werden.

Der Fonds Suisse

Box aufklappen Box zuklappen

Die Stiftung hat eine über 100-jährige Geschichte. Gegründet wurde Fonds Suisse von der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG), die vor allem als Organisatorin der Bundesfeier am 1. August auf dem Rütli bekannt ist. Bis Mitte 2016 war die Stiftung bekannt als Schweizerischer Elementarschädenfonds. Die Stiftung wird weder durch die öffentliche Hand, mit Steuergeldern noch durch Versicherungsprämien finanziert. 

«Meist geht es um die Wiederherstellung und Sicherung von Güterstrassen oder um die Räumung und Kultivierung landwirtschaftlicher Flächen», so Arni. So war es auch im letzten Sommer, als Fonds Suisse nach den Unwettern im Wallis, im Misox und im Maggiatal Geld gesprochen hat.

Grosse Geldsorgen im Lötschental

Im Lötschental ist man froh um diese Unterstützung. Die Sorgen des Talratspräsidenten Christian Rieder sind gross, auch wegen des Geldes: «Wir müssen den Menschen kurz- und mittelfristig eine Existenz aufbauen, vor allem auch eine Wohnexistenz. Das wird Geld kosten. Zum anderen wird die Krisenbewältigung, die jetzt läuft, mit den Einsatzkräften ein Vermögen kosten.» 

Mann mit Brille arbeitet am Laptop.
Legende: Daniel Arni hat bei Fonds Suisse die Geschäftsleitung inne. Die Stiftung hat ihren Sitz in Bern. SRF / Manuel Ramirez

Unterstützung für das Dorf Blatten und den Weiler Ried kommt dank Fonds Suisse also auch von all jenen, die ihre alten Banknoten nicht umgetauscht haben.

Diskutieren Sie mit:

Glückskette sammelt für Blatten

Box aufklappen Box zuklappen
QR-Code

Die Glückskette hat eine Sammelaktion gestartet für die Betroffenen im Lötschental. Spenden kann man unter anderem via QR-Code sowie auf der Website der Glückskette.

Tagesschau, 5.6.2025, 19:30 Uhr; wilh

Meistgelesene Artikel