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Spezielles Handwerk Wie ein Kratzer aus der antiken Kommode entfernt wird

Heikle Ausstellungsstücke: In den Schlössern der Region stehen unzählige Möbel, Geschirr wird präsentiert, es hängen Bilder an den Wänden. Vieles davon ist hunderte Jahre alt und benötigt dementsprechend Pflege. Dies übernehmen Restauratoren wie Thomas Imfeld.

Thomas Imfeld in seiner Werkstatt
Legende: Andreas Brandt / SRF

Der Kratzer: Wenn beispielsweise ein Stuhl oder eine Kommode aus Schloss Wildegg einen Kratzer hat, dann sind die Dienste des 39-Jährigen gefragt. In seiner Werkstatt mischt Thomas Imfeld dann einen speziellen Lack. Dieser besteht aus Granulat, das mit Lösungsmitteln vermischt wird.

Ein grosser Unterschied: Wenn man privat ein Möbelstück neu lackiert, dann schleift man zunächst die Oberfläche ab und lackiert danach das ganze Möbelstück neu. Thomas Imfeld macht das anders, er lackiert wirklich nur den Kratzer. «Ein Abschleifen der ganzen Oberfläche würde historisches Material zerstören», sagt der gelernte Schreiner.

Mixer
Legende: Andreas Brandt / SRF

Die Umgebung: Im Alltag kümmert sich Thomas Imfeld aber nicht nur um Kratzer, sondern viel um die Umgebung, in der Möbel in den Schlössern im Aargau stehen. Dazu gehört etwa, dass Ausstellungsstücke nicht in der prallen Sonne stehen sollten, oder dass es in den Räumen nicht zu feucht sein darf. Gerade die Luftfeuchtigkeit sei in den Schlössern eine Herausforderung: «Wir schauen deshalb, dass Schirme und Regenjacken möglichst draussen bleiben und dass wir nur lüften, wenn es draussen trockener ist als drinnen».

Nicht alles ist möglich: Thomas Imfeld gibt auf «seine» Möbel und «sein» Geschirr acht. So erlaubt er es beispielsweise nicht, wenn jemand vom Museum Aargau mit einer alten Schüssel demonstrieren will, wie man im Mittelalter Rahm geschlagen hat. «Da bin ich schon ein wenig gefürchtet, weil die Museumsmitarbeiter wissen, dass ich da schnell Nein sage».

Die Spezialveranstaltung am Sonntag, 3. Juni 2018

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