Beim Theaterprojekt «Falschmünzer» handelt es sich um ein sogenanntes Stadtspiel. Das ist eine spezielle Art von Theater. Die Zuschauerinnen und Zuschauer sitzen dabei nicht in einem Saal und schauen zwei Stunden lang den Schauspielern zu, nein, beim «Falschmünzer» werden die Zuschauer Teil des Theaterstücks. Sie gehen in der ganzen Stadt Aarau in Gruppen auf Entdeckungsreise, müssen einen Nachmittag lang Rätsel lösen, Aufgaben bestehen und hören sich Musik an.
Das Theaterstück führt die Besucher durch die ganze Stadt Aarau – in die Alte Kantonsschule, den Obertorturm, das Rathaus, das Stadtmuseum, aber auch in private Wohnungen. Hinter dem Theaterprojekt «Falschmünzer» stehen junge Theaterschaffende: Szenograf Andreas Bächli und das Leitungsduo Sophie Achinger und Jonas Egloff.
Rund 100 Personen machen beim «Falschmünzer» mit. Darunter ein grosser Chor und rund 25 Laienschauspielerinnen und -schauspieler. Viele von ihnen haben das Stück auch selber mitentwickelt, sagt Co-Leiter Jonas Egloff: «Wir haben das Projekt ausgeschrieben und nicht nur Theaterspieler gesucht, sondern auch Leute, die gerne Rätsel entwickeln oder Escape-Room spielen. Dies hat dazu geführt, dass eine bunte Gruppe zusammengekommen ist.»
Im Zentrum des Stücks «Falschmünzer» steht das Leben von Johann Rudolf Meyer, einem illustren Fabrikanten aus Aarau, der im 18. Jahrhundert gelebt und gewirkt hat.
Die Biografie von Johann Rudolf Meyer sei, bereits ohne dass man etwas dazu erfindet, eine sehr gute Geschichte, schwärmt Co-Leiter Egloff: «Wir hatten aber auch Freude daran aus all diesen Legenden und Gerüchten selber noch etwas zu gestalten und haben das Ganze auf die Spitze getrieben.» So ist Meyer im Theaterstück «Falschmünzer» nicht nur Fabrikant, Erstbesteiger des Jungfraujochs und Revolutionär, sondern auch Hauptinitiant der ersten und bisher wohl einzigen durchgeführten Zeitreise.
Im Jahr 1800 hatte er demnach fünf Bürgerinnen und Bürger in das Jahr 2019 geschickt, um die Zukunft zu erforschen. Was diese Zeitreisenden erleben, erfahren die Besucher ab Samstag in der alten Reithalle in Aarau. Das Stück wird an vier Nachmittagen aufgeführt. Bereits jetzt sind alle Vorstellungen ausgebucht.