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Spieglein Spieglein... Eine völkerkundliche Betrachtung der Eitelkeiten

Der Titel ist Programm: «Spiegel – der Mensch im Widerschein» heisst die neue Ausstellung im Museum Rietberg in Zürich. Und sie ist eine Herzensangelegenheit des langjährigen Direktors Albert Lutz, der im Herbst in den Ruhestand tritt und sich mit dieser Ausstellung verabschiedet.

6500 vor Christus spiegelten sich Menschen in poliertem Lavastein

220 Kunstwerke aus 95 verschiedenen Museen und Sammlungen weltweit erzählen die wechselvolle Geschichte der Spiegel im Laufe der Zeit. Angefangen beim antiken Mythos des Narziss bis hin zum heutigen Spiegelmedium schlechthin, dem Selfie. «Charakteristisch für diese Ausstellung ist, dass wir Werke aus ganz verschiedenen Kulturen und Zeitepochen zeigen», sagt Albert Lutz auf einem Rundgang.

Dass sich Menschen gerne in spiegelnden Flächen betrachten, kann man bis 6500 vor Christus zurückverfolgen. In Gräbern in Anatolien fanden Archäologen polierte schwarze Lavasteine als Zeugen dafür. Später kamen Spiegel aus polierter Bronze oder aus Glas dazu.

Detail aus einer Spiegeldose aus Bronze aus dem 4. Jahrhundert vor Christus.
Legende: Detail aus einer Spiegeldose aus Bronze aus dem 4. Jahrhundert vor Christus. ZVG Museum Rietberg

Die neue Ausstellung im Museum Rietberg geht aber auch der Frage nach, was Spiegel über uns Menschen erzählen. Für Rietberg-Direktor Albert Lutz spiegelt diese Ausstellung auch ein Stück weit seine 21 Jahre in diesem Haus wider: «Viele Themen, die ich in früheren Ausstellungen behandelt habe, kommen wie in einem Rückspiegel wieder vor.»

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