Cup-Spiele haben immer eine spezielle Stimmung, jedes Spiel ein Finale. Wenn eine unterklassige gegen eine oberklassige Mannschaft spielt kommen zusätzliche Emotionen hinzu. Wenn es um die Halbfinalqualifikation geht, steigt der Puls nochmals weiter. Und wenn es die letzte Chance ist noch einen Erfolg zu feiern, dann ist ein Knüllerspiel eigentlich garantiert.
Für das Spiel Aarau-Luzern treffen alle Bedingungen zu. Für den FCA ist der Cup in diesem Jahr wohl noch die einzige Möglichkeit sich in Szene zu setzen. In der Meisterschaft liegt man zwar solide auf Rang vier. Der Aufstiegsplatz ist aber in weiter Ferne. Der einsame Spitzenreiter FC Zürich hat 22 Punkte Vorsprung.
Weil gleichzeitig auch die Abstiegsplätze in sicherer Distanz sind, kommt diese Saison keine grosse Spannung mehr auf – weder bei Spielern noch bei den Fans: Kein Auf- und kein Abstiegskampf. In dieser Situation sind die Spieler nun natürlich heiss auf den Cup-Match.
Fairerweise muss man sagen, dass sich in Luzern die Situation ähnlich präsentiert: Basel als Leader in weiter Ferne, die Abstiegsplätze ebenfalls in sicherer Distanz. Luzern allerdings kann sich mit guten Meisterschaftsspielen noch einen europäischen Startplatz erhalten.
Der Druck des Favoriten
Gegen den Super-League-Vertreter Luzern dürfte Aarau trotz immenser Motivation kein leichtes Spiel haben. Die Luzerner bewegen sich diese Saison im vorderen Teil der Tabelle, aktuell liegen sie auf Rang vier. Mit Marco Schneuwly haben sie einen gefährlichen Stürmer in ihren Reihen und aktuell schwächen keine Verletzungen das Kader.
Jedoch könnte der die klare Favoritenrolle auch die Schwäche Luzerns sein. Sowohl die Luzerner Spieler als auch die Zuschauer erwarten von Luzern Dominanz und einen Sieg gegen das unterklassige Aarau, ein Druck, der auch nervös machen kann. Davon könnte der FCA als Aussenseiter allenfalls profitieren.
Die Hauptprobe ist den Aarauern allerdings gründlich misslungen. Am Sonntag kassierte der FCA gegen Chiasso eine 5:1-Klatsche. In 14 Minuten hagelte es 4 Gegentore, ein kurzes kollektives Versagen reichte fürs Debakel. Das liegt gegen Luzern nicht drin, soviel dürfte allen Spielern klar sein.
Druck als Erfolgsrezept?
Dass Aarau im eigenen Brügglifeld spielen kann, dürfte ein weiterer – wenn auch kleiner – Vorteil sein. Vor eigenem Anhang im eigenen Stadion könnte es den Spielern aber durchaus helfen den entscheidenden Zacken Leistung mehr abzurufen – sofern die mit Sicherheit ebenfalls zahlreich anwesenden Luzern-Fans das Brügglifeld nicht zu «ihrem» Stadion machen.
Es sei zentral, dass die Mannschaft schnell ins Spiel findet, sagt Sportchef Raimondo Ponte vor der Cup-Partie. Alle Spieler müssten aktiv in die Zweikämpfe und diese dann auch gewinnen. Gelingt das, könnte einiges möglich sein.
Die Luzerner werden dagegen halten und versuchen die Aarauer nicht ins Spiel kommen zu lassen.