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«Spielhaus»-Moderator ist tot Schweizer Illustrator Ted Scapa ist gestorben

Ted Scapa machte sich als Moderator der SRF-Kindersendung «Spielhaus» einen Namen – in Erinnerung bleiben vor allem seine Bilder und sein Humor.

Der bekannte Schweizer Illustrator Ted Scapa ist tot. Er ist im Alter von 92 Jahren verstorben. Eine entsprechende Meldung von Blick-Online wurde gegenüber Radio SRF bestätigt.

Scapas Zeichnungen machten ihn schweizweit bekannt. Einfache Karikaturen – mit humorvollen Botschaften. Damit brachte Ted Scapa Gross und Klein zum Lachen. Privat war es Scapa oft nicht zum Lachen. Und doch verlor er den Humor nie – ein Rückblick auf eine bewegte Geschichte.

1931 wurde Ted Scapa in Amsterdam als Eduard Schaap geboren. Der Diplomatensohn studierte grafische Kunst an der Königlichen Kunstakademie in Den Haag. Nach zwei Jahren Militärdienst war er einige Jahre im Ausland tätig. Bald darauf publizierte er erste eigene Cartoons in internationalen Zeitschriften. Er zeichnete als Cartoonist unter anderem für die englische Zeitschrift «Punch» oder den Schweizer «Nebelspalter». Mit 31 Jahren kam Scapa nach einer Weltreise in die Schweiz – und blieb der Liebe wegen.

TV-Karriere als Liebling der Kinder

Ted Scapa heiratete die Verlegertochter Meret Meyer-Benteli. Mit ihr hatte Scapa drei Kinder. Drei weitere adoptierten sie. Die Liebe zu den Kindern kam Scapa auch im Beruf zugute. Der Cartoonist schaffte in den 1970er-Jahren den Sprung zum Schweizer Fernsehen.

In der Kindersendung «Spielhaus» malte er zusammen mit Kindern. Die Arbeit mit Kindern war es, die ihn am meisten faszinierte. 20 Jahre lang blieb er der Sendung treu. Daneben führte Scapa den Benteli-Verlag und malte und zeichnete weiter. Die Arbeit ging ihm nie aus – Ted Scapa, der Vielbeschäftigte.

Es ist fast wie eine Droge. Alles, was mit Arbeit zu tun hat, beruhigt mich.
Autor: Ted Scapa Künstler

Jahrzehntelang lebte der Wahlschweizer im Schloss Vallamand am Murtensee. Das Schloss glich einem Museum. Überall standen Skulpturen. Überall hingen Bilder. Und immer wieder kamen Neue dazu. Ted Scapa malte bis ins hohe Alter. Tag für Tag. Wie ein Süchtiger.

«Es ist fast wie eine Droge. Alles, was mit Arbeit zu tun hat, beruhigt mich», sagte er einmal. Die Arbeit half ihm, das Älterwerden zu vergessen oder Schicksalsschläge zu verarbeiten.

Vom Schicksal hart geprüft

2005 verlor Ted Scapa eine seiner Töchter. Sie starb bei der Geburt von Zwillingen. Kurz darauf der nächste Schlag: Ehefrau Meret erkrankte und war fortan auf Scapas Hilfe angewiesen.

Auch Scapa selbst kämpfte zunehmend mit Gesundheitsproblemen. Das Herz machte ihm zu schaffen. Mit 82 Jahren wurde Scapa operiert. Drei Tage später malte er bereits wieder. Trotz allem Ungemach: Den Humor und den Optimismus verlor er nie.

Kindlicher Schalk bis zur letzten Stunde

Als «ältestes Kind der Schweiz» bezeichnete sich Ted Scapa einmal. Er sah die Welt durch Kinderaugen. Auf die Frage, warum er sich nicht von den vielen Bildern in seinem Schloss trennen könne, meinte er: «Das Haus ist ja kein neues Haus. Es ist voller Risse. Statt die Mauern zu flicken, sind da jetzt die Bilder. Ich kann die gar nicht wegnehmen, sonst stürzt das ganze Haus zusammen.»

So war Ted Scapa. Sein Humor und sein kindlicher Schalk werden der Schweiz fehlen.

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SRF 4 News, 09.12.2023, 10:30 Uhr

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