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Spitalforschung unter Druck Kantonsspital Aarau sucht neue Geldquellen für die Forschung

Der Kanton zahlt dem KSA pro Jahr rund 2 Millionen Franken weniger für die Forschung. Nun werden private Geldgeber wichtiger.

Das erforscht das Kantonsspital: Das Kantonsspital Aarau KSA forscht heute vor allem im klinischen Bereich. Es geht dabei nicht um die grossen medizinischen Erfindungen oder um Grundlagenforschung, sondern mehr um die Qualität der Behandlungen oder um die Abläufe im Spital. Als Beispiel nennt KSA-Chef Robert Rhiner eine grosse Studie auf der Inneren Medizin zur Behandlungsplanung: «So finden wir heraus, wie wir die Behandlungsdauer verkürzen können, das ist zum Vorteil der Patientinnen und Patienten und bringt auch dem Spital etwas.»

KSA
Legende: Stefan Brand/SRF

Das änderte bei der Geldgebung: Die Forschungsprojekte am KSA sind nicht gratis und müssen finanziert werden. Bis vor ein paar Jahren hat der Kanton Aargau jährlich rund zwei Millionen Franken an die Forschung und an die Aus- und Weiterbildung der Ärztinnen und Ärzte bezahlt. Dieses Geld wurde aber im Rahmen der Sparmassnahmen vom Kantonsparlament gestrichen.

So hat das KSA reagiert: Nun sorge man dafür, dass mehr Drittmittel von externen Organisationen für die Forschung zur Verfügung stehen, erklärt Robert Rhiner als Chef des Spitals: «Das ist in den allermeisten Fällen der Schweizerische Nationalfonds, der ein Projekt prüft und die Finanzierung sicherstellt, sofern er es für gut befindet.»

Der Nationalfonds, die Stiftung des Bundes zur Förderung der Forschung in der Schweiz, finanzierte schon bisher einen Grossteil der Forschung am KSA. Nun müsse man hier halt mal einen Antrag mehr stellen. Daneben müssten die Ärztinnen und Ärzte auch vermehrt darum besorgt sein, selber Drittmittel – zum Beispiel von privaten Stiftungen – zu akquirieren.

Forschungslabor
Legende: Colourbox

So wirken sich die Änderungen aus: Bisher funktioniere die Forschung am KSA weiterhin gut, sagt Spital-Chef Rhiner. Man habe keine Abstriche machen müssen. Dennoch zeigt sich Robert Rhiner nicht ganz zufrieden. Es sei weniger ein Problem für den Forschungsbetrieb als für den Standort Aargau, den viertgrössten Kanton der Schweiz mit einem differenzierten medizinischen Angebot: «Eigentlich sollte man meinen, dass man auch eine Verpflichtung hat sich sowohl an der Forschung als auch an der Weiterbildung der jungen Ärztinnen und Ärzte zu beteiligen, das ist jetzt halt aus finanziellen Gründen nicht mehr gegeben.»

So geht es weiter: Das Kantonsspital Aarau will künftig nochmals mit dem Kanton zusammensitzen und die Rolle von Forschung und Ausbildung betonen. Das Ziel: Der Kanton soll sich finanziell wieder an der Forschung im Spital beteiligen.

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