Es ist das Prestigeprojekt der Gesundheitsdirektoren der beiden Basel: Die gemeinsame Spitalgruppe. Ein Projekt, bei dem sich beide Kantone einig sind. Nun aber kommt der erste starke Gegenwind: Die Basler SP, die grösste Partei des Kantons, stellt sich gegen die Fusion.
Fehlendes Vertrauen
Störend seien vor allem zwei Punkte, sagt Parteipräsident Pascal Pfister: «Uns geht es ums Mitspracherecht und die rechtliche Form der Spitalgruppe.» Beim Mitspracherecht sieht die Situation derzeit so aus, dass bei gewichtigen Entscheiden beide Kantone gleich viel zu sagen haben. Auch, wenn Basel-Stadt mehr Kapital einbringt als Baselland.
«Das ist aus unserer Sicht nicht fair», so Pfister, «wer mehr zahlt, soll auch mehr bestimmen können.» Ausserdem habe Baselland in den letzten Monaten viele Entscheide getroffen, die das Vertrauen in den Nachbarkanton nicht gerade gestärkt hätten. Gemeint sind die Kürzungen im Kulturbereich und die Sparvorhaben bei der Uni Basel.
Brisante Forderung
Eine Forderung der SP lässt besonders aufhorchen: Das Bruderholzspital soll geschlossen, und nicht als Tagesklinik weitergeführt werden. «Natürlich wissen wir, dass das eine brisante Forderung ist», gesteht Pfister, «aber hinter vorgehaltener Hand sehen das die meisten Leute in Basel-Stadt so. Denn dieses Spital wäre nur defizitär.»