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Spitalseelsorge Aargau Katholiken und Reformierte gehen Hand in Hand

  • Reformierte und Katholiken organisieren im Aargau gemeinsam die Seelsorge in den Spitälern.
  • Die beiden Landeskirchen geben dafür zusammen rund drei Millionen Franken aus pro Jahr.
  • Die nationale reformierte Spitalseelsorger-Vereinigung nennt die Zusammenarbeit wegweisend.

Sie hören in schweren Stunden zu. Stehen den Patienten und Angehörigen zur Seite: Seelsorger. Im Aargau haben die römisch-katholische und reformierte Kirche bisher die Seelsorge separat angeboten. Doch nun spannen sie zusammen.

Beide bieten die Seelsorge nun gemeinsam an und finanzieren insgesamt 18 Vollzeitstellen. Eine solch enge Zusammenarbeit sei schweizweit einmalig, hiess es am Montag an einer Medienkonferenz. «Wenn beide Landeskirchen ihre Ressourcen in der Spitalseelsorge zusammenlegen, können wir insgesamt mehr Menschen erreichen», begründete Cathrine Berger, Kirchenrätin der Reformierten Landeskirche, die gemeinsame Organisation.

Männer unterschreiben Dokumente
Legende: Vertreter der beiden Landeskirchen unterschreiben den Vertrag, der die gemeinsame Spitalseelsorge im Aargau regelt. SRF

Die beiden Landeskirchen sind nun gemeinsam verantwortlich für über 30 Seelsorgerinnen und Seelsorger in 25 Einrichtungen des Kantons Aargau, etwa den Kantonsspitälern, der Hirslandenklinik, den Regionalspitälern, den grossen Pflegheimen und den Reha-Zentren. Sie begleiten über 5400 Menschen in Krisen und beim Sterben.

Das hält man im Spital von der Seelsorge

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«Seelsorge ist unverzichtbar», sagte Robert Rhyner, CEO des Kantonsspital Aarau, an der Medienkonferenz am Montag und sprach von einer «Arbeitsteilung»: «Wir schauen für den Körper, die Kollegen der Kirche für die Seele».

«Wir haben nicht Zeit, stundenlang bei jemandem am Bett zu sitzen und etwas auszuhalten», ergänzte Pflegefachfrau Ursina Häfliger (Spitäler Aarau und Zofigen). Auch für sie ist Spitalseelsorge ein integrativer Bestandteil der Pflege.

Die reformierten oder römisch-katholischen Spitalseelsorger im Aargau wirken nun im Namen und Auftrag beider Konfessionen. Auf Wunsch der Patienten kann aber auch ein Seelsorger der eigenen Konfession aufgeboten werden. Weil schon heute 47 Prozent der Patienten, die einen Seelsorger wünschen, gar keiner Landeskirche angehören, machen sich die Kirchen Gedanken über die zukünftige Finanzierung der Spitalseelsorge.

Muslimische Seelsorger in Spitälern?

Die Zusammenarbeit der beiden Kirchen im Aargau «ist ein wichtiger und wegweisender Schritt», findet Susanna Meyer Kunz, Präsidentin der nationalen reformierten Spitalseelsorger-Vereinigung. Dank dem Zusammenschluss könne die Spitalseelsorge noch mehr wahrgenommen werden. Zudem könne man auch das Personal effizienter einsetzen.

Eine Fusion der Seelsorge sei auch national ein Thema, so Meyer Kunz. Im kommenden Jahr werden die reformierten und katholischen Seelsorger-Vereinigungen darüber beraten. Man überlege sich sogar, ob man Mitglieder von anderen Religionen wie etwa den Muslimen aufnehmen soll.

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