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«Ich bin durch die Krise nicht linker geworden»
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 07.05.2020. Bild: Keystone
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Spitze der FDP Frauen «Mir ist wichtig, dass wir sichtbarer werden»

Am kommenden Samstag soll die St. Galler Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher zur höchsten FDP-Frau der Schweiz gewählt werden. Sie wurde vor rund zwei Monaten als einzige Kandidatin für das Amt der Präsidentin der FDP Frauen Schweiz nominiert; die Wahl gilt als unbestritten. Im Interview erzählt Susanne Vincenz-Stauffacher, wie die Corona-Krise ihr Leben in den vergangenen Wochen beeinflusst hat und was sie als Präsidentin der FDP-Frauen erreichen möchte.

Susanne Vincenz-Stauffacher

Susanne Vincenz-Stauffacher

Nationalrätin

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Susanne Vincenz-Stauffacher ist Präsidentin des Stiftungsrates des Vereins Opferhilfe St. Gallen und beider Appenzell. Ausserdem ist das FDP-Mitglied St. Galler Kantonsrätin und wurde 2019 in den Nationalrat gewählt. Sie ist selbständige Rechtsanwältin, verheiratet und Mutter von zwei Töchtern.

SRF News: Ihre Wahl zur Präsidentin der FDP Frauen Schweiz hätten Sie sich bestimmt anders vorgestellt, als die geplante Online-Abstimmung?

Susanne Vincenz-Stauffacher: Das ist definitiv so. Es geht nichts über ein persönliches Treffen. Andererseits bin ich auch stolz, dass wir die erste digitale Generalversammlung der FDP Frauen durchführen. Man kann immer wieder etwas dazulernen.

Die Corona-Krise hat unser aller Leben in den letzten Wochen durcheinander gebracht. Macht eine solche Krise die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau schwieriger?

Diese Frage kann ich nicht mit Ja oder Nein beantworten. Wenn man die Krise aber genderspezifisch anschaut, kann man sicher sagen, dass gerade in Pflege- oder Betreuungsberufen vorwiegend Frauen arbeiten. Und so war die Krise ein Schaufenster, in dem man gesehen hat, was Frauen tagtäglich leisten.

Wird sich die FDP Frauen mit Ihnen an der Spitze künftig für mehr Gleichberechtigung und bessere Löhne für Frauen einsetzen? Also für Themen, die vorwiegend linke Parteien behandeln.

Diese Themen werden wir angehen und sie stehen bei uns weit oben auf der Traktandenliste. Wir werden Antworten geben zu diesen Themen – liberale Antworten. Dass es diesbezüglich einen Schulterschluss mit Links geben wird, glaube ich nicht. Das ist aber auch nicht nötig.

In Frauenfragen sind Sie in der Krise also nicht nach links gerutscht?

Nein, ich bin durch die Krise nicht linker geworden. Ich bin nicht der Meinung, dass berechtigte Fragen zu den angesprochenen Themen nur von der politisch linken Seite kommen müssen. Auch die Frauen der FDP haben sich immer für bessere Bedingungen für Frauen ausgesprochen.

Sind Sie für mehr Lohn für Pflegerinnen, für Kassierinnen oder Kindergärtnerinnen?

Das wäre jetzt überstürzt, hier einfach Ja zu sagen. Klar, diese Frauen haben einen grossen Einsatz geleistet. Aber es ist ja nicht so, dass sie in der Krise etwas völlig anderes gemacht haben als zuvor. Die Forderungen gab es schon vor der Krise und sie sind grösstenteils auch berechtigt. Für mich wäre es aber verfehlt, wenn man nun sagen würde, dass wegen der Krise jetzt sofort die Löhne erhöht werden. Die Diskussion werden wir führen, und ich bin klar der Meinung, dass es Verbesserungen braucht.

Was ist Ihr Ziel im ersten Jahr als Präsidentin der FDP Frauen?

Gegen innen geht es mir darum, das Parteiprogramm der FDP Schweiz mitzutragen. Gegen aussen möchte ich erreichen, dass wir noch pointierter auftreten. Mir ist wichtig, dass wir sichtbarer werden.

Das Gespräch führte Pius Kessler.

Regionaljournal Ostschweiz und Graubünden, 17:30 Uhr;

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